Am 14. Dezember demonstrierten in Berlin-Friedrichshain mehrere tausend Menschen gegen einen Aufmarsch von rund 100 Nazis: „Obwohl die Teilnehmenden aus der gesamten Bundesrepublik angereist waren, blieb die Demonstration damit deutlich hinter den Erwartungen der Organisatoren vom sogenannten ,Aktionsbündnis Berlin-Brandenburg‘ zurück. Aufgrund der Gegenproteste konnte der Aufmarsch erst mit enormer Verspätung beginnen und wurde nach einem Bruchteil der geplanten Route von der Polizei aufgelöst.“
Hinter dem „Aktionsbündnis“ steht offenbar „ein Zusammenschluss von Teilen der ,Jungen Alternative‘ (JA) aus Nordrhein-Westfalen und Brandenburg sowie Einzelpersonen aus dem Zusammenhang von Neonazigruppen wie ,Deutsche Jugend Voran‘ (DJV) und ,Jung & Stark‘ (JS)“. Sprachrohr war Ferhat Sentürk aus Aachen, sein politischer Wegbegleiter Daniel Emonts, Aufmarschleiter war Jannik D. Giese. Auch drei der Ziele der Antinazirazzia im Oktober 2024 waren anwesend: Christopher Wetzels, Philippe Beneke und Felix, dessen Nachname noch nicht bekannt ist.
Vier Nazis aus Halle und Leuna führten sich in Berlin auf, als kämen sie direkt mit dem Zug aus den 1990er Jahren: „Sie wollten an einer rechtsradikalen Demonstration nahe dem Ostkreuz an der Grenze von Friedrichshain und Lichtenberg teilnehmen, wie Innen-Staatssekretär Christian Hochgrebe (SPD) im Innenausschuss des Abgeordnetenhauses sagte. Sie stiegen demnach aber bereits in Lichterfelde-Ost im Südosten Berlins aus dem Zug, möglicherweise, weil sie es mit Lichtenberg verwechselten.“
Erst beleidigten die vier Jungnazis im Alter von 16, 18, 19 und 19 Jahren am Samstagmittag „zwei Männer mit SPD-Käppis an einem Infostand am Bahnhof Lichterfelde-Ost in Steglitz-Zehlendorf als ,linke Zecken‘“. Dann rissen sie die beiden zu Boden und traten mit ihren Springerstiefeln auf sie ein. Als die Polizei kam, verletzten sie einen der Polizisten mit einer Scherbe im Gesicht, ein anderer brach sich die Hand. Es wurden Haftbefehle wegen „gemeinschaftlicher Körperverletzung in zwei Fällen sowie eines tätlichen Angriffs auf Vollstreckungsbeamte in einem besonders schwerem Fall“ erlassen. Drei Nazis befinden sich in Untersuchungshaft, einer wurde unter Auflagen freigelassen.