Am 20. Januar haben sich die sieben bisher untergetauchten Antifas Zaid, Paul, Nele, Paula, Clara, Moritz und Luca den Ermittlungsbehörden gestellt und eine Erklärung veröffentlicht. Gegen sie wird im wegen Angriffen auf Nazis in Budapest 2023 am Wochenende der jährlichen Naziwanderung ermittelt.
Bereits am 21. Oktober 2024 wurde Nanuk in Berlin und am 8. November Johann in Thüringen festgenommen. Der Antifaschistin Hanna wird wohl im Februar der Prozess gemacht. Der Solikreis schrieb am 17. Dezember: „Das Oberlandesgericht München hat die Anklage gegen die Antifaschistin Hanna zugelassen. Die Anklage lautet auf versuchten Mord – eine bewusste Eskalation des Verfahrens. Das Gericht selbst weist in seiner Pressemitteilung vom 3.12. darauf hin, dass auch eine Verurteilung ,nur‘ wegen gefährlicher Körperverletzung in Frage kommt.“
Tobi war bis zum 10. Dezember in Ungarn in Strafhaft und wurde am 20. Dezember nach Deutschland überstellt, wo er per Europäischem Haftbefehl gesucht wurde. In Deutschland kam Tobi wegen des Antifa-Ost-Verfahrens direkt in Untersuchungshaft.
Maja sitzt nach der Auslieferung unter miserablen Haftbedingungen in einem ungarischen Knast. Am 13. Januar wurde bekannt, dass die ungarische Staatsanwaltschaft im Falle Majas bei einem Geständnis 14 Jahre, ansonsten bis zu 24 Jahre Haft fordert.
Der Antifaschist Gino konnte nach seiner Festnahme bei einer Anhörung am 15. Januar über seine Auslieferung nach Ungarn einen zumindest temporären Auslieferungsstopp erreichen. Am 18. Januar gab es Soliaktionen für Gino im Rahmen einer Solikampagne.
Noch am Tag, an dem sich die Antifas gestellt haben, erschienen Soli-Erklärungen des Budapest Antifascist Solidarity Committees, und aus Paris, Helsinki und Nürnberg. Es gab Aufrufe für Solikundgebungen in Leipzig, Dortmund, Köln und Essen.
An Soliaktionen gab es noch am 20. Januar eine Spontandemos in Stuttgart, Rostock und einen Gruß aus Berlin. An diesem und am nächsten Tag gab es Solikundgebungen vor der Außenstelle des Bundesgerichtshofs in Karlsruhe, eine Solidemo in Leipzig, eine Soliaktion vor dem Stammheimer Knast in Stuttgart und vor dem Knast in Wuppertal-Ronsdorf für Paula.
Am 23. Januar folgte eine Solidemo in Nürnberg und am 24. eine Soliaktion vor dem Knast in Bielefeld für Luca und eine Solikundgebung Stuttgart.
Am 25. Januar wird es eine bundesweite Demo für die Angeklagten in Jena geben.
Aber nicht alle Antifas haben sich gestellt. Auch die weiterhin Untergetauchten haben am 20. Januar eine Erklärung veröffentlicht. Darin zitieren die im Untergrund jene, die sich gestellt haben:
„Wir stehen heute hier für die Freiheit und das Leben, für eine Welt ohne Faschismus und Unterdrückung. Wenn man uns dafür die Freiheit nehmen will, so soll man es tun.
Die Geschichte wird uns frei sprechen!“
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