Montag, 10.03.2025

Anfang Februar wurde bekannt, dass der weiße Rassist und IfS-Mitgründer Stephan Maninger wieder als Dozent an der Bundespolizeiakademie in Lübeck unterrichtet. Nachdem Maningers Nazivergangenheit 2021 bekannt wurde, endete zunächst seine Lehrtätigkeit – „auf eigenen Wunsch“.
Zum Glück für den Nazi konnte die Bundespolizeiakademie bereits Ende 2021 kein „straf- und/oder disziplinarrechtlich relevantes Fehlverhalten“ feststellen. Trotzdem hieß es noch Anfang 2023, Maninger solle „nur noch“ in der Forschung eingesetzt werden – auf Wunsch des schleswig-holsteinischen Innenministeriums.
Doch Anfang Februar 2025 machte FragdenStaat und kurz darauf die taz öffentlich, dass Maninger wieder BundespolizistInnen in Lübeck unterrichtet:
„Maninger war eines von sieben Gründungsmitgliedern des Trägervereins hinter dem „Institut für Staatspolitik“ (IfS) und leitete 2001 dessen Gründungsversammlung. Das IfS um den Rechtsextremisten Götz Kubitschek gilt seit etlichen Jahren als wichtigster Thinktank der Neuen Rechten. 2024 kam das IfS einem möglichen Verbot zuvor und löste sich selbst auf, nachdem es von mehreren Verfassungsschutzbehörden als rechtsextremer Verdachtsfall beziehungsweise gesichert rechtsextrem beobachtet wurde.“
Oder eher: der Naziverein wurde in eine haftungsbeschränkte Unternehmergesellschaft umgewandelt.
Ende Februar berichteten dann die Lübecker Nachrichten (Archiv) und der Spiegel über einen Brief der Gewerkschaft der Polizei (GdP) an Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD). Darin fordert GdP-Chef Jochen Kopelke ein neues Gutachten, wie der Spiegel schreibt:
„Der Anwalt [Ralf Höcker] von [Stephan Maninger] nennt das »hanebüchen« und bestreitet auch alle anderen Vorwürfe. Er verweist darauf, dass die Innenrevision der Bundespolizeiakademie und zwei von der Bundespolizei beauftragte Gutachter [Maninger] entlastet hatten. Die GdP bemängelt aber, dass ein Gutachter ausgerechnet Mitherausgeber einer Schriftenreihe ist, in der einer der kritisierten Aufsätze erschienen war.“