Dienstag, 25.03.2025

Vor fast 20 Jahren, am 28. März 2005, wurde in Dortmund der Punk Thomas „Schmuddel“ Schulz von dem Nazi Sven Kahlin erstochen, nachdem er rechte Parolen des Skinheads nicht hinnehmen wollte. Kahlin wurde lediglich wegen Totschlags zu einer Jugendstrafe von sieben Jahren verurteilt. Das Gericht sprach Kahlin die Heimtücke ab, obwohl er das Messer verdeckt gezogen hatte (Aktenzeichen: 14 (I) K 3/05):
„Es lässt sich nicht feststellen, dass der Angeklagte aus niedrigen Beweggründen gehandelt hat. Die Tatsache, dass der Angeklagte Punker als ,Zecken‘ bezeichnet, lässt einen solchen Rückschluss nach Auffassung der Kammer nicht zu.“
Noch in der Bewährungszeit wurde Kahlin 2013 wegen Körperverletzung an zwei türkischstämmigen Jugendlichen zu einer 21-monatigen Haftstrafe verurteilt. Der Richter wollte kein rassistisches Motiv erkennen, obwohl alle vier Angeklagten Mitglieder der „Skinhead-Front Dortmund-Dorstfeld“ waren.
Am 29. März 2025 gibt es aus Anlass des Jahrestages ab 14 Uhr in Dortmund ab U-Bahn-Station Kampstraße eine Demonstration in Gedenken an Thomas Schulz und alle Opfer rechter Gewalt. Darunter ist auch Mehmet Kubaşık, der am 4. April 2006 in Dortmund vom NSU ermordet wurde.