Wir haben am 5. Juni das Communiqué „Coburgs korporierte Schüler“ (als PDF) gegen den „Coburger Convent“ veröffentlicht. Es ist das zehnte einer Serie von Communiqués gegen den CC seit dem Beginn der Antifakampagne im Frühjahr 2023. Eine Woche vor dem „Pfingstkongress“ schauen wir uns die „Schülerverbindung Ernesto-Albertina zu Coburg“ und die „Landsmannschaft Hansea auf dem Wels zu München“ genauer an.
Die „Ernesto-Albertina“ ist nur eine von drei Schülerverbindungen in Coburg. Doch obwohl die Seilschaften der Gymnasiasten die Stadtgeschicke seit Jahrzehnten beeinflussen, sind die Schülerverbindungen in Coburg bisher weitgehend unbekannt, weswegen ihr Wirken und Einfluss unterschätzt wird. Erst schauen wir uns die horizontale „Keilarbeit“ zwischen den Schülerverbindungen und anschließend die vertikale, mit der Coburger Gymnasiasten von Studentenverbindungen aus anderen Städten „bekeilt“ werden.
Im Falle Coburgs werden etwa die Hälfte der Verbindungsschüler Mitglied in einer Studentenverbindungen, zumeist im CC. Eine dieser CC-Verbindungen ist die „Hansea München“, deren Geschichte wir uns erarbeiten. Und wo wir gerade dabei sind, machen wir das auch noch für alle anderen CC-Verbindungen. Am Ende stellt sich heraus, dass der „Coburger Convent“ eine NS-Nachfolgeorganisation ist.
Dieses Fazit heißt aber nicht, dass alle heutigen Mitglieder des CC Nazis sind, doch es gibt sie. Allerdings mangelt es den Nichtnazis im CC nicht zuletzt aufgrund der unaufgearbeiteten NS-Geschichte des Verbandes an ausreichend Mut, die Nazis in den eigenen Reihen auszuschließen. Zu groß ist die Angst und zu unmissverständlich die Drohungen, der erste Stein könnte zurückgeworfen werden. Der Verband hat somit eine klassische Scharnierfunktion: Der CC verbindet konservative und rechtsradikale Politik und betreibt damit eine Normalisierung des Faschismus.