In einem Rechercheartikel auf der Plattform Rhein-Main Rechtsaußen wird von einem überregionalem Nazitreffen berichtet, das am 24. Mai in der Waldsiedlung im hessischen Altenstadt stattfand:
„Angekündigt wurde dies als »Lagerverkauf« der Neonazi-Labels und Online-Shops Homefront, Kampf der Nibelungen (KDN) und Sturmzeichen. Beworben wurde die Veranstaltung auch durch den hessischen Vorsitzenden der Partei Die Heimat (vormals NPD) Stefan Jagsch, der in der Waldsiedlung lebt. Letztlich fand das Treffen in Jagschs Wohnhaus im Lerchenweg statt.“
An dem Treffen nahmen unter anderem die beiden Dortmunder Nazis Alexander Deptolla und Sascha Krolzig teil.
„Krolzig ist Gründer und Inhaber des Sturmzeichen-Verlag & Versand. Zudem fungiert er als Herausgeber der Zeitschrift N.S Heute, die ebenfalls im Sturmzeichen-Verlag erscheint“, heißt es in dem Artikel.
Als ein weiterer Gast wird Johannes Bachmann genannt:
„Das Bekleidungs- und Musiklabel Homefront wurde 2021 gegründet. Inhaber ist Johannes Lutz Bachmann aus Mühlhausen (Rhein-Neckar-Kreis). Bachmann ist bereits seit vielen Jahren in der neonazistischen Szene in Nordbaden aktiv, darunter mit Stationen bei den Freien Nationalisten Kraichgau, der Partei Die Rechte sowie der NPD. Es ist daher wenig verwunderlich, dass Jagsch und Bachmann einander auch persönlich kennen. So fungierte Jagsch zum Beispiel als Werbemodel für Bekleidung von Homefront auf der Webseite des Labels. “
Der rechte Liedermacher Daniel Strunk alias „Renitenz“ aus dem Hunsrück gab zum Abschluss ein Konzert.
Im Dorfgemeinschaftshaus der Waldsiedlung fand schon 2012 unter Protest der Landesparteitag der NPD statt. Über die Jahre hat sich Altenstadt als Veranstaltungsort für Nazis etabliert, darunter Szenegrößen wie Michael Regener alias „Lunikoff“:
„So fand im dortigen Gemeinschaftshaus am 13. Mai 2023 der bundesweite »Netzwerktag« der Zeitung Deutsche Stimme der Heimat (damals noch NPD) statt. Erst am 1. November 2024 fand in der Waldsiedlung ein Liederabend mit dem neonazistischen Liedermacher Michael Regener alias Lunikoff aus Berlin statt, den ebenfalls Jagsch organisiert hatte. Ca. 80 Neonazis nahmen daran teil.
Dass sich die Neonaziszene in der Waldsiedlung scheinbar recht wohl fühlt, ist nicht weiter verwunderlich: Bei dem Kommunalwahlen 2021 erhielt die NPD dort 20,9 Prozent und sitzt mit zwei Vertretern im Ortsbeirat. Auch zur Bürgermeisterwahl 2024 in Altenstadt kandidierte Jagsch und erhielt im ersten Wahlgang 8,1 Prozent der Stimmen.“