Zum ersten Mal seit fünf Jahren wollen Neonazis wieder in der Karlsruher Innenstadt aufmarschieren. Anlass ist der Todestag von Rudolf Heß, dem damaligen Stellvertreter Adolf Hitlers. Bis 2005 pilgerten mehrere tausend Neonazis Mitte August regelmäßig ins bayrische Wunsiedel, dem Ort an dem Heß begraben liegt. Erst 2009 Gedenkmärsche fällte das Bundesverfassungsgericht das letztinstanzliche Urteil, um diese „Gedenkmärsche“ zu verbieten. Nicht zuletzt aus diesem Grund wurde Karlsruhe als Aufmarschort für den 21. August gewählt.
Als Veranstalter tritt eine Gruppe unter dem Namen „Freie Kräfte Karlsruhe“ auf, die den Aufmarsch auf einer Internetseite sowie Handzetteln und Aufklebern bewirbt. Unterstützung erfährt die Gruppe aus dem Spektrum der „Karlsruher Kameradschaft“ dabei von den „Jungen Nationaldemokraten“ (JN), der Jugendorganisation der NPD. So soll der baden-württembergische JN-Vorsitzende Lars Gold auf der Veranstaltung sprechen.
Bereits am 17. August vergangenen Jahres hatte die „Kameradschaft Karlsruhe“ zu einem „Flashmob“ auf dem Marktplatz vor dem Rathaus aufgerufen, der durch antifaschistische Initiative mit Infoständen und einer kurzfristig einberufenen Versammlung verhindert wurde. Trotz einiger Anmeldeversuche in Karlsruhe und Ettlingen ist es Nazis seit 2002 nicht mehr gelungen, durch die Stadt zu marschieren.
Am 14. August wollen Nazis in Ludwigshafen gegen den Christopher Street Day marschieren und damit damit offen gegen Schwule, Lesben und alternative Lebensformen hetzen. Zugtreffpunkt dagegen: Freiburg HBF | 08:00 Uhr | Gleis 2 | Abfahrt: 08:25 Uhr
Gegen Homophobie, Sexismus und NS-Verherrlichung!