Wie fast alle Jahre wieder findet Mitte Dezember eine Demonstration gegen die Repression in der Freiburger Innenstadt statt. Wie jedes Jahr gibt es tausend Gründe um uns als Autonomes Zentrum an der Mobilisierung zu beteiligen.
Freiräume verteidigen!
Im vergangenen Jahr war die KTS erneut im Fokus der Öffentlichkeit als „Hort linksradikaler Gewalt“, „Bewaffneter Chaoten-Treff“ – kurz wie auch Rote Flora, AJZ Chemnitz, Rigaer94 oder ExZess und Klapperfeld als “Abschaum-Zentrum“. Hintergund dieser Zuschreibungen war unter anderem die spektakuläre Razzia Ende August, bei der Regierungspräsidium, Verfassungsschutz, LKA und Bundesinnenministerium gegen unsere Strukturen vorgingen und linksunten.indymedia.org kriminalisierten. Infolge des G20-Gipfels, bei dem die Bundesregierung im Wahlkampftaumel ihr Gesicht auf dem brennenden Asphalt verlor, stand nun Rache gegen die „linke Gefahr“ an.
Der Raubzug des Innenministeriums hat in Freiburg zu einem Schaden von 80.000 Euro geführt, die durch ein hanebüchendes Vereinskonstrukt dem „Indymedia-Kollektiv“ zugeschrieben wurden. Neben der KTS waren auch vier linke Wohngemeinschaften betroffen und auch wenn der Mythos der „Waffenfunde bei BetriberInnen von Indymedia“ schnell widerlegt werden konnte, erfüllten die Razzien im Vorfeld ihren Propagandazweck.
Der Rechtsruck geht weiter
Zwar haben wir uns auf der Straße und in Gerichten gegen die Maßnahmen zu wehren begonnen. Die Behörden verwahren jedoch bis heute illegal Geld und Technik aus unseren Strukturen. Ob Theatergruppe, Antifa oder Studierendenvertretung – der Staat zielt auf uns alle.
Wir bekennen uns
Tatsächlich haben wir uns an der Mobilisierung zu den G20- und anderen Gipfel-Protesten beteiligt. Tatsächlich sympathisieren und unterstützen wir antifaschistische Strukturen und autonome Medienarbeit. Und mit Sicherheit gedenken wir dies nach unseren Möglichkeiten auch in Zukunft zu tun. Deshalb wundert es uns nicht, dass der Staat uns und unsere FreundInnen angreift. Wir solidarisieren uns mit allen von Repression im Nachklapp des G20-Gipfels Betroffenen, fordern die sofortige Herausgabe der beschlagnahmten Gegenstände und die Einstellung der Verfahren.
Fight Repression Everywhere
Nicht nur die viele Repression gegen Linke in Freiburg macht uns betroffen. Die vielen anderen Razzien, Zensurbestrebungen, Schikanen und politische Prozesse mit harten Verurteilungen gegen unsere FreundInnen nah und fern betreffen uns ebenso, als wenn wir selbst betroffen wären. Das ist, was wir unter Solidarität verstehen. Füreinander einzustehen und der Repression zum Trotz weiterhin für eine Zukunft in Freiheit einzustehen. Der Rechtsruck ist offensichtlich und dagegen zu wirken bleibt unsere Losung.
Auch Morgen gedenken wir aufmüpfig zu handeln, wenn die Bullen in unsere Räume vordringen. Sei es in Waldkirch, Bure oder in Basel: Wir nehmen die Angriffe auf unsere Freiräume nicht länger hin und werden am 16. Dezember gegen staatliche Gewalt, Zensur und Klassenjustiz auf die Straße gehen.
Unsere Solidarität gegen ihre Repression – Für Autonome Zentren und antifaschistische Praxis!
KTS Freiburg
Aufruf vom 01.12.2017