Vorstellung des Buches "Wege durch den Knast: Alltag — Krankheit — Rechtsstreit", Assoziation A, April 2016, Hg: Redaktionskollektiv
Vortrag zum Buchprojekt und Diskussion um Erfahrungen mit Knast und Repression im KTS-Café.
»Wege durch den Knast« ist ein umfassendes Standardwerk für Betroffene, Angehörige und Interessierte. Es vermittelt tiefe Einblicke in die Unbill des Knastalltags, informiert über die Rechte von Inhaftierten und zeigt Möglichkeiten auf, wie diese auch durchgesetzt werden können.
Das Buch basiert auf einer Ausgabe aus den 1990er Jahren und wurde von Anwält*innen, Gefangenen, Ex-Gefangenen und Bewegungsaktivist*innen vollständig überarbeitet und aktualisiert. Diese außergewöhnliche Zusammenarbeit weist die Nähe zu den bedrückenden Fragen des Gefängnisaufenthalts aus und stellt das Buch in dieser Form als einzigartiges Werk heraus.
»Wege durch den Knast« gliedert sich in drei Teile. Der erste Teil stellt die Struktur des deutschen Gefängnissystems dar und gibt in einzelnen Kapiteln von der Festnahme über die Haftbedingungen und deren gravierende Unterschiede zwischen Untersuchungs- und Strafhaft bis zu den Weiterbildungsmöglichkeiten und der Entlassung Tipps für den Knastalltag.
Der zweite Teil beschäftigt sich mit den gesundheitlichen und medizinischen Aspekten der Inhaftierung. Er reicht von Anleitungen für Sport- und Gesundheitsprogramme in Eigenregie über den Umgang mit häufig auftretenden Beschwerden insbesondere auch bei Frauen bis hin zum Verhalten in akuten Notfällen und dem Umgang mit der Gefängnismedizin.
Im dritten Teil geht es um konkrete Rechtshilfe vom Verhalten gegenüber der Justiz über die gegebenen Rechtsmittel bis hin zu erläuternden Beispielen mit Musterbegründungen im Rechtsstreit.
Repression gegen kurdische Bewegungen in der EU
Die Repression gegen die kurdische Freiheitsbewegung verschärft sich nicht nur in den kurdischen Gebieten wie Bakur, Bashur, Rojava sondern auch in Europa. Seit der Aufkündigung der Friedensverhandlungen von Seiten des Türkischen Staates wird die PKK wieder stärker mit Repression und Verfahren gegen kurdische Aktivist*innen terrorisiert. Ein kleiner Input zu den so genannten PKK-Verfahren in Deutschland soll die Diskussion anstoßen, wie wir uns gegen staatlich Repression schützen können, uns drinnen und draußen solidarisieren und uns wieder stärker vernetzen um die Utopie einer befreiten Gesellschaft und wofür wir eigentlich kämpfen nicht aus den Augen zu verlieren...