Beim zweiten Verhandlungstag im Altermedia-Prozess in Stuttgart-Stammheim wurde klar, dass die Angeklagten alles zugeben werden, was die Ermittlungsbehörden sowieso schon wissen – und das ist ziemlich viel. Es wurde reihenweise aus Mails zitiert und Statistiken von Moderationstätigkeiten angeführt. Die als Rädelsführerin einer kriminellen Vereinigung angeklagte Jutta „Polaris“ Valentin outete sich als Partnerin des Naziterroristen Meinolf Schönborn. Der war auch selbst kurzzeitig im Publikum, bis er von den Nazianwälten aufgefordert wurde den Saal zu verlassen, da er als Zeuge in Frage komme. Valentin berichtete nicht nur lang und breit von ihrem ziemlich langweiligen Leben, sondern auch von Jörg Lange, der 2012 in einer von Schönborn als Nazizentrum vorgesehenen Pension tot aufgefunden wurde. Valentins schönste Räuberpistole: Ralph Kästner habe ihr gesagt, dass er über alte DDR-Kontakte zu russischen Geheimdienstkreisen erfahren habe, dass Israel hinter den Drohmails an Altermedia stecke. Den vorsitzenden Richter wiederum empörte sehr, dass Ralph Kästner 130hosting.net betrieb.