Nach Recherchen der taz war der feiste Nazibursche und AfD-Landtagsabgeordnete Torben Braga der Organisator der faschistischen Wahltaktik, die den mittlerweile zurückgetretenen FDPler Thomas Kemmerich zum Ministerpräsidenten von Thüringen machte. Braga war im Geschäftsjahr 2015 Sprecher der „Deutschen Burschenschaft“, laut MDR von 2012 bis 2015 Mitglied der FDP und ist mittlerweile Mitglied im thüringischen Landesvorstand der AfD und Pressesprecher der AfD Thüringen. Der thüringische AfD-Fraktionsgeschäftsführer Falk Illing war sogar von 2002 bis 2014 FDP-Mitglied, parlamentarischer Berater der sächsischen FDP-Landtagsfraktion und promovierte beim Hufeisentheoretiker Eckhard Jesse in Chemnitz mit der Dissertation „Die sächsische FDP seit 1990. Auf dem Weg zur etablierten Partei?“
Doch auch in der Provinz ist die Zusammenarbeit zwischen FDP und AfD hinlänglich bekannt. Bochumer Antifagruppen haben nach dem Skandal von Thüringen Recherchen zu den Naziverbindungen ihrer lokalen FDP veröffentlicht. Und auch in Freiburg hat der FDPler Nikolaus von Gayling vielfältige AfD-Verbindungen. Allerdings hat es die Öffentlichkeit bisher kaum interessiert, dass der damalige FDP-Stadtrat Gayling 2015 gemeinsam mit den AfDlern Markus Frohnmaier, Petr Bystron und Christopher Seidemann im Vorstand des Thinktanks „Forum Carolus Deutschland“ saß oder 2017 eine Tagung der ökofaschistischen Herbert-Gruhl-Gesellschaft auf seinem Schloss in Ebnet organisierte und dass Gayling Vorträge auf der Nazitagung hielt.