Dienstag, 27.10.2020

Michael Blume, der Antisemitismus-Beauftragte von Baden-Württemberg, dürfte als Ex-KRK-Soldat und CDU-Funktionär linker Umtriebe unverdächtig sein. Offenbar hat sich der Antisemitismus der „Deutschen Burschenschaft“ aber auch in konservativen Kreisen herumgesprochen, so dass Blume nun Vereinsverbote und Beschlagnahmungen von Wohnraum sowie eine Beobachtung des Dachverbands durch das „Bundesamt für Verfassungsschutz“ fordert. Blume geht es dabei eben nicht nur um den Antisemitismus bei der „Burschenschaft Normannia zu Heidelberg“, sondern um das grundlegende Problem des antisemitischen Dachverbands. Zwar ist die Austrittswelle bei der „Normannia“ mit mehr als einem Dutzend Fällen – darunter auch Christian Schaar – in vollem Gange und nun ist auch noch der Altherrenvorsitzende Gunnar Heydrich zurückgetreten, so dass die „Burschenschaft“ führerlos ist. Anders als in der Presse verlautbart hat der „Ex-Chef-Volkswirt bei Union Investment“ David Milleker keineswegs die „Normannia“ verlassen, vielmehr ist er nach wie vor eine Stütze der Gesellschaft mit Normannenband oder ein gemeinnütziges Schwein – je nach Sichtweise.