Am 16. Januar setzte sich der Ultrakatholik Armin Laschet in einer Stichwahl um den CDU-Vorsitz auf einem Online-Parteitag gegen den Neoliberalen Friedrich Merz durch. Doch egal, wie die Wahl ausgegangen wäre, gewonnen hätte der „Cartellverband der Katholischen Deutschen Studentenverbindungen“. Laschet ist Mitglied der CV-Verbindungen „KDStV Aenania München“ und „KDStV Ripuaria Bonn“ und Merz Mitglied der „KDStV Bavaria Bonn“, die mit Hans Globke den Chef des Bundeskanzleramts von 1953 bis 1963 und damit die rechte Hand des ersten deutschen Nachkriegskanzlers Konrad Adenauer stellte. Bekannt wurde Globke durch seine CV-Personalpolitik unter Adenauer, berüchtigt wurde er als Mitverfasser und Kommentator der Nürnberger Rassegesetze während der Nazizeit. In ihrer „Fuxenmappe“ – also in der Selbstdarstellug für ihren Nachwuchs – berichtet die „Bavaria Bonn“ von der „Zuneigung Bavarias zum Nationalsozialismus“, denn „mitt dem aufkommenden Nationalsozialismus fühlten sich in diesen Tagen gerade auch viele Bavaren verbunden“ und es „bekannten sich aktive Bavaren öffentlich zum Nationalsozialismus und fanden im Stahlhelm – Studentenring Langemark ihre politische Heimat“. Noch vor der Machtübertragung wurde 1932 vom „Senior Maxim Otte“ das „Wehrsportstatut“ eingeführt und die Bavaria stimmte „auf der CV Hauptversammlung in München gegen die Unvereinbarkeit von CV- und NSDAP Mitgliedschaft“. Auch die „Rede des Philisterseniors Golling“ 1933 wird genannt, „in der lebhaft bedauert wird nicht in der ersten Reihe des Dritten Reichs zu stehen. Zudem kommt es zur Verschickung von Sympathiebekundungen an den Führer und zur öffentlichen Kritik an CV Mitgliedern, die dem Nationalsozialismus ablehnend gegenüberstehen.“ In der „Bonner Revolution“ sei es „im Juli 1933 letztlich unter Teilnahme Bavarias zu einer inoffiziellen Zusammenkunft einiger CV Verbindungen auf dem Ripuarenhaus“ – also der Bonner Villa von Laschets Studentenverbindung – gekommen, in welcher „Edmund Forschbach (Nationalsozialist)“ zum „neuen CV Leiter gewählt“ und „der Fuxenstall Bavariae in Kameradschaft umbenannt“ wurde.