Nach einer erfolgreichen antifaschistischen Demonstration von 350 Linken durch die Wiehre und vor die Wohnung von Robert Hagerman ging die Nacht auf den 20. Juni erst richtig los. Sie sollte sich für die überforderten und bundesweit aufgrund rassistischer Übergriffe in der Kritik stehenden Bullen noch bis in die frühen Morgenstunden strecken. Nur mit Hubschraubereinsatz und zusätzlichen Kräften aus Offenburg, Karlsruhe und vom Bund konnte die Lage unter Kontrolle gebracht werden. Rund 1.500 Menschen feierten auf dem Platz der Alten Synagoge und es gibt Berichte von übler Polizeigewalt. Bei Auseinandersetzungen wurden Einsatzfahrzeuge der Polizei beschädigt und Flaschen geworfen. Nun will die Stadtverwaltung das Problem mit Glas- und Aufenthaltsverboten eindämmen. Im Stühlinger feierten rund 600 Linke den letzten Späti-Abend auf dem Lederleplatz und der Eschholzstraße. Auf dieser wurden im Laufe der Nacht Barrikaden errichtet, es wurde Pyrotechnik gezündet und es gab Flaschenwürfe. Am Sonntagnachmittag beteiligten sich über 800 Menschen an einer Fahrraddemo gegen die Schließung des Späti. Hinzugezogene Hundertschaften und das Bruchsaler BFE schikanierten die Demo im strömenden Regen. Sie sprachen dutzende Platzverbote für den Stühlinger und Teile der Innenstadt aus. Zum erneuten Angriff auf das besetzte Häuschen Gartenstraße 19 erschienen am 21. Juni kaum Gegenspieler. Die Nachbarschaft solidarisierte sich und rund 80 Menschen beteiligten sich an einer Kundgebung in der Mittagszeit. Morgen früh geht der Widerstand für den Erhalt der G19 also weiter. Und für den 22. Juni um 21 Uhr ist eine Lärmdemo gegen Lärmbelästigung im Stühlinger angesetzt. Whose Streets? Our Streets!