Am Samstag, den 19. Juni – genau eine Woche nach den beiden rechtsradikalen Angriffen – demonstrierten rund 350 Antifas zum ersten Tatort und Robert Hagermans Wohnhaus. Die Demo zog ungewohnt kämpferisch von der Günterstalerstraße durch die Lorettostraße in die Unterwiehre, wo am Tatort eine Rede gehalten wurde. Anschließend ging es unter „Erster Stock, sechsundachtzig A“-Sprechchören weiter zu Hagermans Wohnung in der Langemarckstraße 86A. Die Bullen blockierten ein paar Mal die Route, hielten sich ansonsten aber auffallend zurück.
Radio Dreyeckland hat ein ausführliches Interview mit dem Betroffenen der Hetzjagd vom 12. Juni an der Ochsenbrücke gesendet. Darin beschreibt der Antifaschist direkt und ungefiltert den rassistischen Mob, der seinem Hass vor einer Woche auf Freiburgs Straßen freien Lauf ließ.
ZEIT ONLINE, eine der 100 meistbesuchten Websites in Deutschland, hat eine Reportage zur Hetzjagd und den Polizeiskandal veröffentlicht: „Niemand hat mir geholfen“. Kategorie: Rassismus. Ort: Freiburg.
Die Badische Zeitung hat unser Communiqué zur Hetzjagd aufgegriffen und eine Verbindung zum Communiqué zum AfD-Messerangriff hergestellt:
„Die Freiburger Polizei steht bereits im Fall des Messerangriffs durch einen ehemaligen AfD-Stadtratskandidaten, der sich ebenfalls am vergangenen Samstag ereignet hat, bundesweit in der Kritik. In ihrer ersten Meldung hatte sie nur die Sicht des AfD-Mannes mitgeteilt. Die Badische Zeitung konnte nun aber mit einer Zeugin sprechen, die die Darstellung der Antifa bestätigt.“
In einem weiteren Artikel dokumentiert die Badische Zeitung die Aussage dieser Zeugin von Hagermans Angriff. Darin kommen auch die Freiburger Bullen zu Wort:
„Weil die Polizei in einer ersten Meldung nur die Sicht des AfD-Mannes mitgeteilt hatte, war sie bundesweit in die Kritik geraten. Polizeisprecher Michael Schorr erklärt, das habe daran gelegen, dass zuerst lediglich der AfD-Mann den Vorfall schilderte.“
Das ist eine Lüge: Das Antifa-Communiqué ist von Samstag, die BZ von Sonntag und die Bullen-PM von Montag. Wir hätten da noch eine Frage zur rassistischen Hetzjagd an die Freiburger Polizei: Hat der Rädelsführer, der mit Mord gedroht hat, noch seine Dienstwaffe?