Nach schmutzigen Bomben im Alsace im September und der Verhinderung eines Putschversuchs im Oktober gab es erneute Festnahmen schwerbewaffneter Nazis in Frankreich. Bei Durchsuchungen am 20. November fanden ErmittlerInnen des Zolls neben faschistischem Propaganda-Material über 100 Schusswaffen. Beschlagnahmt wurden etwa 200 Kilogramm Munition, Pistolen, Gewehre etwa vom Typ AR15 und AK47, Maschinenpistolen, Pumpguns und Granaten. Infolge einer Kontrolle bei Saint-Germain-la-Campagne, bei der zwei junge Nazisoldaten nach einer illegalen Waffenübung versucht hatten zu flüchten, razzten die Bullen Wohnungen und ein Grundstück in Mesnil-en-Ouche. Ein Mitglied der Nazizelle war Soldat des 35. Infanterieregimentes in Belfort. Im März diesen Jahres hatte die Onlinezeitung Mediapart bereits auf rund 50 organisierte Nazisoldaten in der französischen Armee hingewiesen, unter anderem stach eben dieses Regiment hervor. Schon 2020 zerrte Mediapart erste Nazimilitärs in die Öffentlichkeit – ohne politische Reaktionen. Am 22. November ging es weiter mit 13 Festnahmen nach landesweiten Razzien in Amiens, Marseille, Saint-Didier, Pibrac, Besançon, Lyon, Montpellier, Toulouse und Versailles. Ziel der Aktion war es, die Nazigruppe Recolonisation France zu zerschlagen. Herausstechend dabei war die Beteiligung eines ranghohen Colonel der Gendarmerie aus Yvelines bei Paris. Neben Nazipropaganda wurden rund 50 Schusswaffen, Schalldämpfer und kugelsichere Westen gefunden.