Am späten Montag Abend, den 7. Februar, überfuhr der 61-jähriger „Reichsbürger“ und Maskengegner Manfred Jenne aus Efringen-Kirchen in Wintersweiler einen 39-jährigen Bullen bei einer Verkehrskontrolle. Obwohl der Nazi bereits zuvor als alkoholisiert aufgefallen und bei einer Kontrolle geflohen war, hielt sich der Bulle bei einer folgenden Kontrolle direkt vor dem Auto auf. Der „Reichsbürger“ gab Gas, der Bulle landete auf der Motorhaube und wurde schwer verletzt. Anschließend eröffneten seine Kollegen das Feuer auf den Flüchtenden und trafen ihn zwei Mal am Arm, bevor sie ihn nach weiterer Flucht schlussendlich festnehmen konnten. In seinem Auto wurde ein Flyer mit Reichsbürgerpropaganda gefunden und bei der späteren Durchsuchung seiner Wohnung und seines Wohnwagens weitere Nazipropaganda, Datenträger und eine einsatzfähige Armbrust.
Der „Reichsbürger“ wurde im Jahr 2021 bereits per Strafbefehl wegen Beleidigung im Zusammenhang mit seiner Maskenverweigerung verurteilt. Wegen räuberischen Diebstahls läuft noch ein Verfahren gegen ihn vor einem südbadischen Amtsgericht. Laut Lokalpresse soll sich der „Reichsbürger“ am Abend des Vorfalls mit anderen vor dem Rathaus getroffen haben – wie an vielen Orten versammelt sich auch in Efringen-Kirchen Montag Abend die örtliche Coronaleugner-Szene.
Der Tagesspiegel aus Berlin schreibt, dass „der Täter zumindest im vergangenen Jahr der Gruppierung ‚Preußisches Institut‘ an[gehörte]. Sie nennt sich auch ‚Bismarcks Erben‘, eine Untergliederung heißt ‚Vaterländischer Hilfsdienst‘.“
Im Gegensatz zum Riegeler Fall wird bei einem Bullenopfer natürlich sofort eine SoKo eingesetzt und wegen versuchten Mordes ermittelt. Ein Freispruch ist in diesem Fall auch eher nicht zu erwarten – ebensowenig wie von Semling oder Mauch eine selbstkritische Reflektion ihrer Hufeisenpropaganda.
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