Am 13. April wurden auf Betreiben der Generalstaatsanwaltschaft Koblenz bei einem fingierten Waffenkauf von zwei Kalaschnikow-Sturmgewehren und fünf Pistolen im rheinland-pfälzischen Neustadt an der Weinstraße drei Personen festgenommen, die der militanten „Querdenker“-Szene zugerechnet werden.
Die drei Festgenommenen und eine weitere Person, die sich zur Zeit im Ausland befindet, werden als Hauptbeschuldigte in einem Verfahren wegen Planung einer schweren staatsgefährdenden Straftat geführt, insgesamt wird gegen zwölf Nazis ermittelt. Am 13. April gab es noch eine weitere Festnahme sowie Durchsuchungen von 21 Objekten in mehreren Bundesländern. Die Nazis organisierten sich über Telegram unter anderem in der Gruppe „Vereinte Patrioten“. Aufgedeckt hat das Ganze ein Recherchekollektiv. Die Rechtsradikalen wollten sich bewaffnen, Anschläge auf Stromleitungen durchführen und Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach entführen.
Die Entführungspläne erinnern an die Entführung von Christoph Berger, dem Gesicht der Schweizer Impfkampagne.
Am 31. März war der Chef der eidgenössischen Impfkommission und Leiter der Infektiologie des Kinderspitals Zürich von einem 38-jährigen Deutschen aus Wallisellen ZH kurzzeitig entführt worden. Bei einer versuchten Festnahme am 6. April erschoss der Entführer erst seine Freundin und starb dann selbst durch Polizeikugeln. Sein 34-jähriger Geschäftspartner sitzt mittlerweile in Untersuchungshaft unter anderem wegen Beteiligung an der Freiheitsberaubung, Entführung und versuchter Erpressung. Zumindest bei ihm dürfte neben einem finanziellen Motiv auch seine politische Einstellung relevant sein, denn er ist Anhänger der „Flat Earth“-Verschwörung. Zwischenzeitlich gab es in der Schweiz eine gerichtlich angeordnete Nachrichtensperre. Bergers Identität durfte in Schweizer Medien tagelang nicht enthüllt werden, bis er sich schließlich selbst an die Öffentlichkeit wandte.