Samstag, 24.12.2022

Bei den Weihnachtskirchenbrandfestspielen 2022 wurde „Wasenweiler bleibt säkular“ bereits im Oktober wegen eines Frühstarts disqualifiziert. Auch gab es leider noch größere Erfolge als im Vorjahr der „Kirche der Profanierenden“ zu verzeichnen. Dabei handelt es sich um eine reformistische Sekte innerhalb der deutschen Kirchenbrandstifterszene, durch deren hinterhältige Handlungen bereits mehrfach Kirchen kein Raub der Flammen wurden, wenn es auch löbliche Ausnahmen gibt.
Gerade noch in die Wertung geschafft haben es am 2. November die Helmstedter Feuerpunx „Nicht nur widerlich, sondern auch gefährlich“ in der St. Stephani-Kirche in der Beguinenstraße im Zonenrandgebiet. Am 13. November legte „Wahrzeichen abschaffen“ im Kreuzgang der Stiftskirche St. Bonifatius in Freckenhorst im Münsterland Feuer und „signierte“ eine Wand in der Kirche mit Ruß. In der evangelischen Auferstehungskirche im oberbayrischen Neufahrn wurde am 9. Dezember immerhin mal der denkmalgeschützte Taufstein beschädigt, wenn auch als Kollateralschaden der Brandstiftung am Adventskranz.
Die erste ernsthafte Bewerbung aus Deutschland kam am 19. Dezember aus der Kirche in Rudolstadt-Volkstedt, wo ein spätgotischer Flügelaltar durch Feuer zerstört wurde, über den die Nazipostille „Junge Freiheit“ wehklagte, er habe aber doch sogar „Bilderstürmerei und alliierte Bombenangriffe“ überlebt. Viel Lob erhielt auch der Brand am 16. Dezember in der Neuapostolischen Kirche in Sulz-Sigmarswangen, bei dem ein Christbaum als Ablenkungsfeuer genutzt, tatsächlich aber der Altar angegriffen wurde.
In einer ganz anderen Liga spielen die am 19. November niedergebrannte Harmons Creek Church of the Nazarene in West Virginia, die am 5. Dezember ausgebrannte Westmoreland County Church in Pennsylvania oder die Freedom Fellowship Church im texanischen Tyler, die am 19. Dezember für flammende Nachrichten, aber auch für Fake-News sorgte.
Wir segnen wie üblich alle, die an den diesjährigen Festspielen teilgenommen haben und so bleibt uns am Ende nur, weiter unsere Feinde zu jagen und die Paten beim Namen zu nennen, damit wir alle auch morgen noch wissen, warum die einzige Kirche, die erleuchtet, eine brennende ist.