In Österreich wurden nach einer Strafanzeige gegen den FPÖ-Politiker Udo Guggenbichler polizeiliche Ermittlungen wegen Wiederbetätigung eingeleitet. Guggenbichler ist „Alter Herr“ der „Wiener Burschenschaft Albia“ und der „Grazer Burschenschaft Arminia“, beide in der „Deutschen Burschenschaft“, sowie der Schülerverbindungen „Gothia zu Meran“ und „Hollenburg zu Ferlach“.
Der Standard schreibt: „Guggenbichler gilt als zentrale Figur der Burschenschafterszene. Seit 2012 ist er Obmann des Akademikerball-Ballausschusses, also de facto Organisator des umstrittenen Wiener Balls.“ Guggenbichler ist seit 2010 Abgeordneter zum Wiener Landtag und Mitglied des Wiener Gemeinderats und seit 2002 Vorsitzender des „Österreichischen Pennäler Rings“ (ÖPR), dem Dachverband der „schlagenden“ Schülerverbindungen.
Die österreichische Polizei suchte im Zuge der Ermittlungen mal wieder bei einer Wiener Burschenschaft nach verbotenen Liederbüchern. Allerdings wurden bei der Razzia bei der „Albia“ im Frühjahr 2023 weder Naziliedgut noch sonstige Nazidevotionalien und auch keinen versteckten Nazigreis auf dem Dachboden oder geflüchtete Ukrainerinnen gefunden – aber vielleicht wurden die Naziburschen ja auch gewarnt.
„Stoppt die Rechten“ hat eine Hintergrundrecherche (Teil 1 | Teil 2) zum Fall Guggenbichler und der „Wiener Burschenschaft Albia“ veröffentlicht.