Am 19. September hat die Bundesinnenministerin Nancy Faeser bekannt gegeben, dass die deutschen „Hammerskins“ einschließlich aller deutschen Chapter und der Unterstützerorganisation „Crew 38“ verboten wurden. Bei 28 „Hammerskin“-Funktionären fanden Razzien statt. Die Verbotsverfügung datiert auf den 1. September und laut Tagesschau gehen die Behörden „bundesweit von etwa 120 Anhängern, darunter rund 90 Vollmitgliedern aus, die in 13 ,Chaptern‘ organisiert sein sollen“. Nach Antifa-Informationen gibt es allerdings 14 Chapter:
„Getroffen hat es u.a. Sven Krüger (Jamel) vom Chapter «Mecklenburg», Heiko Sauer (Anklam) und Robert Lange (Usedom) vom Chapter «Pommern», Oliver Schubert (Berlin), Martin Kühlich (Berlin) und David Eschrich (Wandlitz bei Berlin) vom Chapter «Berlin», Stephan Haidt (Rathenow) und Martin Erdmann (Walsleben) vom Chapter «Brandenburg», Andreas Steinbauer (Roden), Uwe Gebhardt (Haßfurt) und Roland Brechtl (Roßtal) vom Chapter «Franken», Andreas Koroschetz (Goch) vom Chapter «Rheinland», Thomas Gerlach (Altenburg) und Steffen Andrä (Altenburg) vom Chapter «Sachsen», Mario Garcia Barrenada (Bochum) und Martin Heise (Wetter an der Ruhr) vom Chapter «Westfalen», Malte Redeker (Schifferstadt) und Wolfgang Benkesser (Düsseldorf) vom Chapter «Westwall» Durchsucht wurde auch bei Daniel Orlewicz im hessischen Petersberg. Er gehörte seit 2008 zum Chapter «Franken», scheint jedoch aktuell ein Chapter «Hessen» anzuführen. Ein solches Chapter wird in der Verbotsverfügung des Bundesinnenministerium allerdings nicht erwähnt.“
Insgesamt gab es Razzien in Baden-Württemberg, wo „Kräfte der Polizeipräsidien Heilbronn und Mannheim“ in Lorch bei Frank Schönleber vom „Chapter Württemberg“ und bei einem Mitglied des „Chapter Westwall“ durchsucht haben, Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Saarland und Thüringen. Zusätzlich wurden drei als „Vereinsheime“ genutzte Gebäude wie Robert Kiefers „Hate Bar“ in Dillingen im Saarland und das leerstehende „Thinghaus“ in Grevesmühlen in Mecklenburg-Vorpommern durchsucht. Neben haufenweise Nazi-Devotionalien haben die 700 eingesetzten Bullen an mehreren Orten Waffen gefunden. Teilweise wurde auch „Vereinsvermögen“ beschlagnahmt, darunter möglicherweise auch die „Hate Bar“. Das Bundesinnenministerium rühmt sich damit, das Verbot über ein Jahr lang vorbereitet zu haben und dabei auch mit „amerikanischen Partnern“ eng zusammengearbeitet zu haben. Dabei verharmlosten die deutschen Behörden die „Hammerskins“ über Jahrzehnte und mussten erst durch antifaschistische Veröffentlichungen zum Handeln gedrängt werden. Und die Antifa-Recherchen gehen weiter.