In unserer Meldung vom 10. Januar berichteten wir über das Potsdamer Nazitreffen vom November 2023 und die Teilnahme mindestens eines Mitglieds der „Burschenschaft Danubia München“ an dem Treffen.
Daraufhin wurde am 21. Januar in München eine Demonstration zum „Danubenhaus“ in der Potsdamer Straße angemeldet und genehmigt. Aber es kamen viel mehr Menschen als erwartet, wie die Tagesschau berichtete:
„Die Polizei hatte in München mit 25.000 Teilnehmenden bei der Demonstration gegen Rechtsextremismus gerechnet. Es kamen weitaus mehr. Die Veranstalter sprechen von bis zu 250.000. Wegen Überfüllung wurde der Demonstrationszug abgesagt, der unter anderem an der vom bayerischen Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuften Burschenschaft Danubia München vorbeiziehen sollte.“
Am 26. Januar wurde von der taz veröffentlicht, dass Hans-Ulrich Kopp von der „Danubia“ an dem Potsdamer Nazitreffen teilgenommen hat. Kopp war Mitte der 1990er Jahre Pressesprecher der „Deutschen Burschenschaft“ und ist außerdem „Alter Herr“ der „Pennalen Burschenschaft Saxonia-Czernowitz“ München. Kopp ist rechtsradikaler Multifunktionär und besitzt laut taz zusammen mit Ansgar Sonntag aus Nürnberg den katholischen Lepanto Verlag aus dem mittelfränkischen Rückersdorf mit Nähe zu den Piusbrüdern, in dem auch der ultrareaktionäre Papst Benedikt XVI veröffentlichte.
Und am 28. Januar berichtete dann auch die Süddeutsche Zeitung über die „Die Spinne im rechten Netzwerk“, die zwischenzeitlichen Bemühungen der Zeitung an Infos zu kommen und den „Grund, warum die Demonstration gegen Rechtsextremismus überhaupt am Haus der Danubia hätte vorbeiführen sollen. Denn es hatte Berichte gegeben, dass unter den Teilnehmern des Potsdamer Geheimtreffens, auf dem Vertreter rechter Gruppen ihren Fantasien zur Deportation von Millionen Menschen mit Migrationshintergrund freien Lauf gelassen haben sollen, nicht nur AfD-Leute und ,Identitäre‘, sondern auch ein Danubia-Mitglied gewesen sein soll. Eine linke Recherche-Gruppe bestätigt das ausdrücklich, will aber aus Gründen des Quellenschutzes keine Details nennen. […] Der Verfassungsschutz teilt mit, ihm lägen ,derzeit keine Erkenntnisse über eine Teilnahme von Mitgliedern der Aktivitas der Münchner Burschenschaft Danubia an dem Treffen nahe Potsdam vor‘.“
In Berlin setzte derweil Peter Kurth von der „Berliner Burschenschaft Gothia“ in der „Deutschen Burschenschaft“ seine Skandalserie im Spiegel fort. In der neuen Folge wurde bekannt, dass Kurth der Gründer eines Berliner Nazikampfsportclubs ist, der 2022 von Antifas enttarnt wurde.