In Frankfurt wurde am 26. Januar ein Nazitreffen der „Frankfurter Tafelrunde“ von Antifas enttarnt und dokumentiert. Bei dem Treffen von 50 bis 60 Personen im „Römersaal“ des Restaurants „Schwarzer Stern“ auf dem Römerberg 6 handelt es sich um ein regelmäßiges Vernetzungstreffen Rechtsradikaler aus Politik, Kultur, Wissenschaft und Wirtschaft. Der Referent war der Landessprecher der hessischen AfD und wirtschaftspolitischer Sprecher der AfD-Fraktion im hessischen Landtag Andreas Lichert.
OrganisatorInnen der „Frankfurter Tafelrunde“ sind Rüdiger Graf von Luxburg und seine Frau Astrid Gräfin von Luxburg aus Sien bei Idar-Oberstein in Rheinland-Pfalz. Gräfin von Luxburg war am 26. Januar die Gastgeberin und stellte in dieser Funktion den Referenten den Anwesenden vor.
Ein ehemaliger Vorsitzender der 1953 gegründeten „Frankfurter Tafelrunde“ war der langjährige Frankfurter CDU-Funktionär Wolfgang Bodenstedt, Jahrgang 1933. Von 1969 bis 2008 war Bodenstedt Mitglied der CDU. Er wurde 2019 in den AfD-Kreisverband Frankfurt am Main aufgenommen.
An dem Treffen nahm auch der Antisemit, ehemalige CDU-Politiker und heutige AfD-Politiker Martin Hohmann aus Neuhof bei Fulda teil. Hohmann war von 1998 bis 2003 Bundestagsabgeordneter der CDU, danach fraktionsloser Abgeordneter, und von 2017 bis 2021 Bundestagsabgeordneter der AfD. Wegen der „Hohmann-Affäre“ wurde 2003 der damalige Kommandeur des in Calw im Schwarzwald stationierten, naziverseuchten „Kommando Spezialkräfte“ der Bundeswehr entlassen: Reinhard Günzel.
Der Nationalsozialist Reinhard Günzel war bereits Anfang der 1970er Jahre Hauptmann im Fallschirmjägerbataillon 251 in Calw. Einem bisher unbestätigten Gerücht zufolge soll Günzel aus der niedersächsischen Heide nach Calw strafversetzt worden sein, weil er G3-Gewehrmunition aus Bundeswehrbeständen für Nazis im Wald vergraben gehabt haben soll.
Von gleicher Gesinnung und im gleichen Bataillon, wenn auch in einer anderen Kompanie als Günzel, war Rüdiger von Pescatore im Sommer 1973 Stabsunteroffizier in Calw. Von 1993 bis 1996 war „Pesca“ dann Kommandeur des Fallschirmjägerbataillons 251, von dem Teile nach Pescatores Waffenunterschlagung und der Auflösung des Bataillons 1996 wiederum ins KSK unter Günzel übernommen wurden. Von Pescatore wurde 2022 enttarnt: Als militärischer Anführer der PutschistInnen der Reuß-Gruppe.