Binnen eines Jahres haben drei Bünde der „Deutschen Burschenschaft“ kapituliert: Die „Normannia Heidelberg“, die „Markomannia Passau“ und nun die „Teutonia Würzburg“.
Die Veröffentlichung der Stellungnahme von 25 „Alten Herren“ der „Prager Burschenschaft Teutonia zu Würzburg“ an die „Albia Wien“ und die „Arminia Graz“ hat für einigen Wirbel gesorgt.
t-online schrieb am 4. März:
„Öffentlich gemacht hat die Stellungnahme die Seite ,Autonome Antifa Freiburg‘. Das linke Portal hat eine lange Vergangenheit, verlässlich Informationen insbesondere über Entwicklungen von Burschenschaften im rechten Spektrum an die Öffentlichkeit zu bringen.
Nach t-online-Informationen soll das Schreiben der Teutonen wie darin angegeben an einen kleinen Kreis von Burschenschaftlern bei Albia Wien und Arminia Graz versendet worden sein, um sich dort quasi vorerst abzumelden. Teutonia und die beiden Burschenschaften in Österreich sind nach eigenem Verständnis so etwas wie unterschiedliche Standorte eines gemeinsamen Bundes, sie bilden zu dritt das Schwarz-Rot-Goldene Kartell.
Für den Brief sind Alte Herren verantwortlich, die bislang nach eigener Darstellung für die Teutonia eine existenzielle Rolle spielen. Aufgelistet sind 22 Nachnamen ohne Vornamen und zusätzlich Angaben, ob sie in Würzburg, Regensburg oder Nürnberg zu der Teutonia gestoßen seien. In den drei Städten hatte die Teutonia in den vergangenen Jahrzehnten ihren Sitz.“
Der Erstellers des Dokuments, „Mag. iur. Dr. rer. nat. Dr. oec. HSG“ Bernd-Günther Harmann, Anwalt bei Kaminski-Harmann Patentanwälte in Liechtenstein, bestätigte gegenüber t-online seine Unterschrift unter dem Altherrenbrief der „Teutonia“.
Gegenüber der Main-Post aus Würzburg bestätigte Rainer Dieterich die Echtheit des Dokuments: „,Ich bin vor Kurzem ausgetreten‘, bestätigt nun Rainer Dieterich, bis 2008 Psychologieprofessor an der Universität der Bundeswehr Hamburg. Er habe das Schreiben unterschrieben. ,Die Burschenschaft hat sich gegenüber der AfD zu sehr untergeordnet.[…]
Das bayerische Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) beobachtet die Würzburger Teutonia seit Dezember 2023. Auf Anfrage der Redaktion wollte sich das Amt am Montag nicht zu möglichen internen Verwerfungen in der Teutonia äußern: Auf Grundlage des Überwachungsauftrages beobachte das Amt ,nur die Aktivitas der Burschenschaft Teutonia Prag zu Würzburg und nicht die Burschenschaft in ihrer Gesamtheit‘, teilten die Verfassungsschützer am Montag mit. Eine Aussage zur Spaltung oder Auflösung der Burschenschaft sei daher nicht möglich.“
Die „Aktivitas“ der „Teutonia“ war sichtlich überfordert mit dem Pressestress:
„[Jemand aus dem Umfeld der verbliebenen Aktiven] räumt [gegenüber t-online] ein, dass es einen zumindest inhaltlich ähnlichen Brief gibt. Nach seiner Darstellung seien von den genannten Unterzeichnern aber einige verstorben, andere würden ihn nicht mittragen, massenweise Austritte gebe es nicht.
Er stellt sogar vage in den Raum, es sei ,möglich, dass die Antifa einen Großteil der ihr bekannten Namen‘ unter das Schreiben gesetzt habe. Er behauptet das nicht, sondern stellt es als Möglichkeit dar.“
Eine andere Möglichkeit ist, dass die „Aktivitas“ einige ihrer „Alten Herren“ bereits tot wähnt und das Schreiben auch nur von der Antifaseite kennt. Soll in den besten Bünden vorkommen.