Montag, 13.05.2024

Am Wochenende des 11. und 12. Mai fand eine „Alternative Buchmesse“ in „Berlin“ statt. Der Veranstaltungsort war das einschlägige Nazilokal „Mittelpunkt der Erde“ ganz im Osten von Berlin, bzw. gerade nicht mehr: Ein kleines Dorf in der brandenburgischen Gemeinde Hoppegarten. Zuständig war dann auch die Polizeidirektion Frankfurt/Oder. Es gab Protest, wenn auch nicht viel.
Eingeladen hatte der Vize-Fraktionschef der AfD im Berliner Abgeordnetenhaus Thorsten Weiß. Die „Alternative Buchmesse“ lockte wenige Nazis, dafür viele Fakeanmeldungen an. Aber auch die Süddeutsche, die anschließend eine Reportage veröffentlichte:
„Der Antaios-Verlag von Götz Kubitschek präsentiert die Zeitschrift Sezession und Bücher der rechtsextremen Ideologen Martin Sellner und Martin Lichtmesz, darunter das antisemitisch grundierte Werk ,Bevölkerungsaustausch und Great Reset‘. Sellner, Ex-Chef der österreichischen ,Identitären‘, darf nicht mehr nach Deutschland einreisen. Man findet die rechte Öko-Zeitschrift ,Die Kehre‘, Bücher des russischen Eurasiers Alexander Dugin und Übersetzungen faschistischer Literatur im Jungeuropa-Verlag. Der Ares-Verlag legt Edward Duttons Rassenkunde ,Und sie unterscheiden sich doch: Über die Rassen der Menschheit‘ aus, das Antiquariat ,Zeitenstrom‘, bizarr deplatziert, Erich Kästners ‚Pünktchen und Anton‘.
Der völkisch-nationalistische Verein ,Ein Prozent‘ – mit engen Verbindungen zur Identitären Bewegung und wie viele hier vom Verfassungsschutz als ,gesichert rechtsextrem‘ eingestuft – bietet Aufkleber wie ,Remigration gegen Wohnungsnot‘ an und den arabischen Sticker ,Geht nach Hause, eure Heimat braucht euch‘. Eine Dame aus Oldenburg hat Breker-Postkarten gekauft. Der Comic-Verlag Hydra empfiehlt Bildergeschichten über mutierte Hamster aus Tschernobyl.“

Auf dem Podium saßen neben Thorsten Weiß „der Brandenburger AfD-Fraktionsvorsitzende Christoph Berndt, Erik Lehnert vom ,Institut für Staatspolitik‘ und Philip Stein, Chef von ,Ein Prozent‘ und ,Jungeuropa‘-Verlag“ und „Alter Herr“ der „Marburger Burschenschaft Germania“ in der „Deutschen Burschenschaft“.