Seit Wochen wird über die Nazigesänge zum Partylied „L’amour toujours“ von Gigi D’Agostino diskutiert. Allein in Niedersachsen wurden bis Ende Mai 28 Fälle des Rufens rassistischer Parolen zu dem Lied polizeibekannt. Besonders empörte die Öffentlichkeit ein Video, auf dem nicht „stumpfe Bauern“ in Mecklenburg-Vorpommern, sondern Segelschuh-Snobs auf Sylt „Ausländer raus, Ausländer raus, Deutschland den Deutschen, Ausländer raus“ grölen.
Mittlerweile geht es auch auch um zwei Coburger Champagnernazis: Markus Leue und Maximilian Forkel. Markus Leue, ehemaliger Manager bei Vodafone Deutschland und ehemaliger Dozent an der Hochschule Coburg, ist auf besagtem Sylt-Video zu erkennen. Nun ist ein weiteres Video von Pfingsten 2023 aufgetaucht, auf dem die halbe Sylter Nazirunde und Maximilian Forkel zu sehen sind.
Maximilian Forkel „sitzt seit mehr als zehn Jahren für die Jungen Coburger (JC) im Stadtrat, die in dem Gremium eine gemeinsame Fraktion mit der CSU bilden“. Früher war Forkel Kreisvorsitzender der „Jungen Union“ und der „Schüler Union“ Coburg und war 2023 erfolgloser – wenn auch knapp – CSU-Landtagskandidat.
Maximilian Forkel ist „Alter Herr“ der Schülerverbindung „Ernesto Albertina Coburg“. Forkel ist somit ein „Bundesbruder“ des Fackelangreifers vom Pfingsmontag 2023 Manfred Eibl. Nicht jedoch vom Coburger Oberbürgermeister Dominik Sauerteig, welcher Mitglied der „Ernestina Coburg“ ist. Die dritte örtliche Schülerverbindung heißt „Casimiriana Coburg“.
Die drei Coburger Schülerverbingungen haben in der Vergangenheit Verteilungskämpfe beim „Keilen“ von Gymnasiasten ausgetragen. Denn traditionell nimmt die „Ernesto Albertina Coburg“ nur männliche Schüler des „Gymnasium Albertinum Coburg“, die „Ernestina Coburg“ nur solche des „Gymnasium Ernestinum Coburg“ und die „Casimiriana Coburg“ nur Schüler des „Gymnasium Casimirianum Coburg“ auf, was aber nicht immer eingehalten wurde. Forkel beispielsweise ist zwar in der „Ernesto Albertina“, besuchte aber das „Ernestinum“.