Samstag, 29.06.2024

Anfang Juni wurde ein antifaschistisches Dossier zur „Burschenschaft Sigambria et Alemannia Siegen“ in der „Allgemeinen Deutschen Burschenschaft“ veröffentlicht. Vorgestellt werden wichtige „Alte Herren“ wie Jens Dietrich, der wie so viele aus der CDU ausgetreten ist und 2013 die AfD in Thüringen mitgründete. Nachdem Robert Sesselmann in Sonneberg zum ersten AfD-Landrat Deutschlands gewählt wurde, rückte Dietrich im Juli 2023 in den thüringischen Landtag nach. Dietrich sitzt für die AfD im Rundfunkrat des Mitteldeutschen Rundfunks. Daniel Schwach und Tim Opatzki waren 2016 beteiligt an der Gründung der Jungen Alternative im Kreis Siegen-Wittgenstein.
Außerdem wird über den stellvertretenden Vorsitzenden des JU-Stadtverbands Siegen Christian Voigt berichtet. Das Studierendenparlament der Universität Siegen hatte 2018 im Abschlussbericht des Untersuchungsausschuss zur „Gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit innerhalb der Junge Union Hochschulgruppe Siegen“ ausführlich zu Voigt recherchiert, der damals „Aktiver“ der „Sigambria“ war. Auch heute noch sind die Verbindungen zwischen CDU und ADB in Siegen vorhanden: „Im aktuellen CDU-assoziierten RCDS lebt die personelle Kontinuität von Burschenschaftern fort: Listenplatz 3 wird von einem Burschen der Sigambria, Matthias Collenberg, bekleidet.“
Auch zur Siegener FDP unterhält die „Burschenschaft“ gute Kontakte. Guido Müller ist FDP-Politiker aus Siegen-Wittgenstein und „Alter Herr“ der Sigambria. Der Jungliberale Jan-Hendrik Bastian von der „Nibelungen zu Siegen im Wingolfsbund“ steht ebenfalls in Kontakt mit der „Sigambria“.
Als „erstes Fazit“ wird ein Twitter-Thread des Antifa Info Cafés Siegen zitiert: „Der Vorsitz des RCDS wurde jahrelang durch einen Burschenschafter der Sigambria bekleidet, die Burschenschaft der Sigambren war in der Vergangenheit dafür bekannt, die Schnittstelle zwischen nationalkonservativem und extrem rechten Milieu zu sein. Nach den Vorträgen von Profs des reaktionären ,Netzwerks Wissenschaftsfreiheit‘ auf dem Siegener Haus zu C. Schmitt und einer vermeintlich links-grünen ,Cancel culture‘ darf getrost nicht nur z.T. von personeller sondern auch gedanklicher Kontinuität ausgegangen werden.“