Montag, 03.03.2025

Recherche Ulm hat am 27. Februar eine Analyse der AfD-Kundgebung am 22. Februar auf dem Petrusplatz in Neu-Ulm veröffentlicht. Der Neu-Ulmer Kreisverband hatte am Tag vor der Bundestagswahl Parteiprominenz aufgefahren:
„Als Redner traten neben Franz Schmid (AfD Neu-Ulm, Mitglied des Landtag Bayerns), Rainer Rothfuß (AfD Lindau, Mitglied des Bundestages) und die beiden Direktkandidaten zur Bundestagswahl Gerd Mannes (AfD Günzburg) für den Wahlkreis Neu-Ulm und Daniel Rottmann (AfD Ulm) für den Wahlkreis Ulm/Alb-Donau-Kreis auf.“
Die AfD-Parteiprominenz lockte gerade einmal 70 Personen an, zumeist ältere Männer – preach to the converted:
„Es waren aktive AfD-Mitglieder und Funktionsträger der Kreisverbände Ulm und Neu-Ulm anwesend. Aber auch andere Kreisverbände waren vertreten wie z.B. Andreas Huber der AfD Kempten oder Walter Metzinger von der AfD Günzburg.“
Die Gegenproteste waren mit über 200 Menschen deutlich größer und vor allem erheblich lauter als die AfD-Kundgebung. Trotzdem haben Ulmer Antifas genau hingehört und einen Dissenz unter den AfD-Rednern in Religionsfragen bemerkt:
„Ebenfalls wurde ein Banner an der Petruskirche mit dem Schriftzug ,Die Welt ist bunt genug, Gott sei Dank‘ von vielen der Rednern aufgegriffen. Hier wurde ein inhaltlicher Widerspruch beim Verhältnis zur Kirche und Religion der vier AfDler untereinander bemerkbar:
Rottmann und Rothfuß positionierten sich stark christlich-fundamentalistisch und explizit für eine Politik, die sich an Bibel und Christentum orientiert – dahin gegen forderten Schmid und Mannes in ihren Rede, dass die Kirche sich nicht politisch betätigen solle.“

Das Nazievent wurde gleich von drei verschwurbelten VideoaktivistInnen gestreamt und drei „Identitäre“ übernahmen Ordnerfunktionen:
„Unter den fünf Ordnern der AfD-Kundgebung befanden sich drei Personen, die bei der Identitären Bewegung Schwaben aktiv waren: Nicolas Brickenstein, Nick Steger und Robin Mengele.“