Das US-amerikanische Polittech-Magazin Wired (Archiv) hat einen Artikel mit dem Titel „Elon Musk richtet seinen Blick auf Großbritannien“ veröffentlicht. Darin wird Musks zeitweiliger Europafokusverlust als Folge seiner Arbeit im orwellschen „Ministerium für Regierungseffizienz“ (DOGE) gedeutet:
„Musk postete Anfang des Jahres ununterbrochen über britische Politik, bis er sich ganz auf DOGE konzentrierte. Doch nach seinem stürmischen Abschied aus Washington sorgt Musks Fokus auf Europa erneut für Chaos. WIRED analysierte Daten von BrightData, die einen deutlichen Rückgang der Anzahl von Musks Posts über Großbritannien nach Januar dieses Jahres zeigen. Nachdem er DOGE im Mai verließ, nahmen Musks Posts über Großbritannien im August wieder dramatisch zu.“
Zur Zeit macht Elon Musk unter anderem Schlagzeilen, weil er für den britischen Nazi Tommy Robinson in mindestens einem Prozess die Prozesskosten übernimmt, die sich nach WIRED-Schätzungen am Ende auf mehr als eine halbe Million Pfund belaufen könnten. In dem Prozess geht es um die Weigerung des EDL-Gründers, der Polizei 2014 seinen iPhone-Sperrcode mitzuteilen, wie der britische Guardian schreibt:
„Der Aktivist war allein in einem silbernen Bentley eines Freundes am Kanaltunnel angekommen und war mit über 13.000 Pfund in einer kleinen Tasche auf dem Weg in den spanischen Ferienort Benidorm, wie am Montag im Prozess verhandelt wurde. Das Geld soll aus einer Spendensammlung stammen, um die Kosten für die Organisation einer großen Kundgebung am Vortag auf dem Trafalgar Square zu decken. Robinson, der bestreitet, bei dem Vorfall am 28. Juli letzten Jahres gegen Anti-Terror-Befugnisse verstoßen zu haben, muss im Falle eines Schuldspruchs mit bis zu drei Monaten Gefängnis oder einer möglichen Geldstrafe von 2.500 Pfund rechnen.“
Von Israels rechtsradikaler Regierung hingegen wurde Robinson kürzlich herzlich empfangen, wie der britische Observer (Archiv) berichtet:
„Dass Robinson wie ein Würdenträger behandelt wurde, war kein Zufall: Sein herzlicher Empfang erfolgte durch Israels Diaspora-Minister Amichai Chikli. In den Tagen vor seiner Rede in Tel Aviv bereiste er mit Chikli die Grenze zum Gazastreifen, besuchte eine Siedlung im Westjordanland und besichtigte ein verarmtes Viertel im Süden Tel Avivs, um sich mit einem lokalen rechtsextremen Aktivisten zu treffen, der Robinsons Feindseligkeit gegenüber Einwanderern teilt.“
Robinsons Israel-Besuch hat erhebliche Kontroversen ausgelöst, wie die Daily Mail berichtet:
„Robinson hat nun seinen 1,7 Millionen Followern auf X Aufnahmen seiner vollständigen Rede bei einer Veranstaltung in der israelischen Küstenstadt Tel Aviv mit der Überschrift ,Making History‘ geteilt. Die Einladung an Robinson erfolgte nach dem Terroranschlag auf die Synagoge der Heaton Park Hebrew Congregation in Manchester am 2. Oktober. Herr Chikli lobte Robinson als ,mutigen Anführer an vorderster Front gegen den radikalen Islam‘. Das Board of Deputies of British Jews und der Jewish Leadership Council reagierten jedoch mit der Bemerkung, Robinson repräsentiere ,die schlimmste Seite Großbritanniens‘. Die jüdischen Führungsgruppen erklärten, Chiklis Taten hätten die britische Gemeinschaft in ihrer ,dunkelsten Stunde‘ getroffen.“