Freitag, 24.10.2025

Die „Burschenschaft Teutonia Wien“ bildet mit den „Raczeks Bonn“ und der „Danubia München“ das „Ostdeutsche Kartell“ innerhalb „Burschenschaftlichen Gemeinschaft“ (BG) innerhalb der „Deutschen Burschenschaft“ (DB). Rechts von ihnen ist nur die Wand.
Zur „Teutonia“ hat die antifaschistische Recherche- und Nachrichtenseite „Stoppt die Rechten“ aus Österreich eine zweiteilige Analyse einer „Fest­schrift“ aus dem Jahre 2018 mit dem Titel „150 Jah­re Wie­ner Aka­de­mi­sche Bur­schen­schaft Teu­to­nia“ veröffentlicht:
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Die Geschichte der „Teutonia“ ist durchzogen von Antisemitismus. Die letzten Juden wurden bereits 1885 ausgeschlossen. Seitenweise wird in der „Festschrift“ dem Antisemiten Georg von Schönerer gehuldigt, einem der Vorbilder des jungen Adolf Hitler. Schönerer wurde 1893 von der „Teutonia“ die Ehrenmitgliedschaft verliehen. Während der NS-Zeit wurde die „Burschenschaft in der DB Teutonia“ in „Kameradschaft im NSDStB Georg Ritter von Schönerer“ umbenannt. Alle „Teutonen“ mussten bereits seit 1932 Mitglied im „Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund“ (NSDStB) sein. Doch ungeachtet ihrer ostentativ zur Schau gestellten Täterschaft durchzieht den Text ein wehleidiges Rumgeopfere.
1933 war jedenfalls größtenteils ein gutes Jahr für die „Teutonia“: „Daß die Anfang 1933 erfolgte ,Machtergreifung‘ Hitlers allseits und natürlich auch auf die österreichischen Burschenschaften ungeheuren Eindruck machte, war verständlich. Dieser Eindruck überschattete sogar ein sehr trauriges Ereignis, das Teutonia in diesen Tagen traf: der Alte Herr Tauscher, ein kräftiger, jüngerer Mann mit Frau und Kindern, in seiner Volltätigenzeit vorzüglicher Fechter, wurde bei einer Säbelpartie tödlich verwundet.“
Und was ging in Prag? „Bald hernach marschierten deutsche Truppen in die Tschechoslowakei ein. Die Prager Burschenschafter empfingen Adolf Hitler im Burghof des Hradschin, die Reichsflagge stieg auf den Zinnen hoch.“
„Stoppt die Rechten“ geht auch auf Hugo Jury (1887–1945) ein: „Arzt, sehr frü­hes Mit­glied der NSDAP, NS-Gau­lei­ter des Reichs­gau Nie­der­do­nau (ab Mai 1938) und Reichs­statt­hal­ter von ,Nie­der­ös­ter­reich‘ (ab April 1940), zugleich SS-Ober­grup­pen­füh­rer. Er trat als fana­ti­scher Ver­fech­ter der NS-Ras­sen­po­li­tik auf, for­cier­te Ver­fol­gung und Zwangs­ar­beit in sei­nem Gau.“
Jury wird im Kapitel „Zusammenbruch und Neuanfang“ der „Festschrift“ erwähnt: „Teutonia hatte durch unmittelbare feindliche Einwirkung und durch nachfolgende Ereignisse mehr als ein Viertel des Gesamtbestandes seiner Farbenbrüder eingebüßt. Ehre dem Andenken aller, die auf diese Art ihr Leben gaben! Das Opfer ihres Lebens für das großdeutsche Vaterland wird leuchten, solange Teutonia besteht. Ehre auch allen anderen, die schwer opferten!
Nun, da zu den vielen Opfern auch die materielle Not und rücksichtslose Gesinnungsverfolgung gekommen waren, schien manchen von uns das Leben nicht mehr lebenswert. Eine Anzahl verdienter Farbenbrüder zogen es vor, obwohl man ihnen von Rechtswegen nichts böses hätte anlasten können, freiwillig aus einer Welt zu scheiden, die nicht mehr die ihre war. Es waren dies Jury, Köstler, Rotter, Sterneder und Vietoris – auch ihrer gedenken wir in Ehren!“

Die „Aktiven“ der „Burschenschaft Ghibellinia Prag zu Saarbrücken“ schrieben (damals noch in der DB) in ihrem Protokoll vom 29.01.2011 ebenfalls über ihren „Alten Herren“, was ihnen dank Felix zum Verhängnis wurde:
„Es wird ein Brief des jüdischen Weltkongresses verlesen, in dem man sich entschuldigt, unseren AH Jury in der Vergangenheit geschmäht zu haben und es wird weiterhin erklärt, dass in Zukunft der Name reingewaschen werden wird. Weiterhin soll ein Film gedreht werden mit dem Titel ,Jurys Liste‘, in welchem die Verdienste von AH Jury um das Weltjudentum aufgezeigt werden sollen. Desweiteren liegt ein Scheck über eine Million Dollar als kleine Abfindung bei.“
„Zu guter letzt“ ist in der „Festschrift“ auch ein Beitrag von Walter Tributsch enthalten, der das Propagandamachwerk zusammen mit Jan Ackermeier verfasst hat. (Mit Andreas Mölzer gründete Tributsch die Naziwochenzeitung „Zur Zeit“.) Tributschs Beitrag ist eine „Festrede“ für die „Raczeks“, denn „2017 war aber vor allem auch das große Jahr unserer Kartellburschenschaft, der Alten Breslauer Burschenschaft der Raczeks zu Bonn. Sie feierten ihr Stiftungsfest gleich zweimal, einmal im Frühjahr in Bonn und dann im Herbst in Breslau.
Selbstverständlich waren wir bei beiden Festen vertreten. Im Frühsommer waren Eikmeier, Hinteregger und Rainer Erhart mit mir nach Bonn gekommen, auch mein Sohn Alexander (Ghibelliniae) begleitete uns als Spähfuchs. Herbert Güttler ist dann im Laufe der Veranstaltung noch zu uns gestoßen. Die anderen Volltätigen, Mitteregger und Hohenecker, vertraten uns beim Brixenstiftungsfest, das zur gleichen Zeit angesetzt war.“

In der „Rede zum Begrüßungsabend in Breslau“ mit dem Titel „200 Jahre ABB! der Raceks“ offenbarte Walter Tributsch seine Ignoranz und Beschränktheit, bedingt durch seine Ideologie und Torheit:
„Heute kann ich nur sagen, daß wir sehr froh und glücklich sind, daß nicht nur unser Kartell wiederbelebt wurde, sondern daß wir auch mit vollem Herzen und voller Freude die kartellbrüderliche Freundschaft mit Euch pflegen dürfen. Das funktioniert nicht zuletzt auch deshalb, weil wir seit unserem Wiedereintritt in den Dachverband der Deutschen Burschenschaft Seite an Seite so manchen Strauß gegen die liberalen Abweichler und Quertreiber im eigenen Kreis, dem Dachverband, aber auch gegen die linken Chaoten auf der Straße und die übelwollenden Medien mit ihrer unversöhnlichen, die Wirklichkeit verzerrenden, Berichterstattung ausgetragen haben.
Ich habe mich schon seinerzeit, als ich mich als Pressesprecher der DB mit der Feindseligkeit und ungenierten Tatsachenverdrehung der Druck- und elektronischen Medien herumschlagen durfte, immer wieder gefragt, woher diese abgrundtiefe Feindseligkeit eigentlich komme. Eine Feindseligkeit, die sowohl den einzelnen Bünden, als auch der Institution Burschenschaft als solches entgegengebracht wird. [...] Da muß doch wohl ganz anderes hinter den immer wieder vorgetragenen, auch gewaltsamen Angriffen auf uns stehen.“

Tributschs Verwirrung und Kenntnisstand entsprach noch immer dem Niveau seiner Pressemitteilungen gegen unseren verdeckten Angriff mehrere Jahre zuvor. In seiner „Festrede“ beantwortet Tributsch später noch seine eigene Frage nach „den Ursachen der steifen Brise, die uns seitens der mißliebigen Politik und ihrer angeschlossenen Medien ins Gesicht bläst“ und die nach der offenen Feindschaft gleich mit:
„Mit unseren nationalen Anliegen und Werten haben zwar die Sympathien der breiten schweigenden Masse, stellen aber gleichzeitig den Reibebaum für diejenigen dar, die dieses von Menasse zitierte Ziel ,der Überwindung des Nationalismus‘ verfolgen. Dies in erster Linie für jene, die unter Europa einzig den europäischen Markt verstehen, den es gilt, möglichst kostengünstig abzuschöpfen.
Es gibt aber auch noch ganz andere Interessen an dem Fällen dieser Reibebäume. Denken wir einmal an Richard Nikolaus Graf Coudenhove-Kalergi. Der Freimaurer aus der Wiener Loge Humanitas hatte bereits 1925 in seinem Buch ,Praktischer Idealismus‘ die europäische Zukunftsrasse propagiert und stellte dazu wörtlich fest:
,Der Mensch der fernen Zukunft wird Mischling sein. Die heutigen Rassen und Kasten werden der zunehmenden Überwindung von Raum, Zeit und Vorurteil zum Opfer fallen. Die eurasisch-negroide Zukunftsrasse, äußerlich der altägyptischen ähnlich, wird die Vielfalt der Völker durch eine Vielfalt der Persönlichkeiten ersetzen‘.
Diese Rassenmischung beurteilt er dabei zwiespältig: ,In ihm, diesem negroiden eurasischen Mischling also, heben sich die entgegengesetztesten Charaktereigenschaften, Vorurteile, Hemmungen, Willenstendenzen und Weltanschauungen seiner Eltern und Großeltern auf, oder schwächen einander wenigsten ab.... Die Folge ist, daß Mischlinge vielfach Charakterlosigkeit, Hemmungslosigkeit, Willensschwäche, Unbeständigkeit, Pietätlosigkeit und Treulosigkeit mit Objektivität, Vielseitigkeit, geistiger Regsamkeit, Freiheit und Weite des Horizontes verbinden‘. Den Begriff ,Weltoffenheit‘ kannte er damals wahrscheinlich noch nicht.
Bekannte Personen wie Albert Einstein oder Thomas Mann oder Politiker wie Konrad Adenauer, Aristide Briand oder Edvard Benes unterstützten Coudenhove-Kalergis Bemühungen einer Verschmelzung der europäischen Nationen zu einem, wie er es damals bereits forderte, europäischen Bundesstaat. Ob sie seine Überlegungen hinsichtlich der ,negroiden eurasischen Bevölkerung‘ ebenso teilten, kann ich nicht beurteilen.
Was sich allerdings seit 2015 mit dem Ansturm aus Asien und Afrika auf unseren Kontinent und da vor allem in unseren beiden Ländern abspielt, läßt angesichts der propagierten ,Willkommenskultur‘ unserer Politiker Coudenhove-Kalergi durchaus als Propheten erscheinen. Und wir brauchen nicht den ungarischen Ministerpräsidenten Viktor Orbán und die Visegrádstaaten dazu, um zu erkennen, daß die Zuwanderer nicht von ungefähr zu uns kommen.
Natürlich sind es wir Burschenschafter und die uns nahestehenden Politiker, die gegen diesen Mißbrauch des Asylrechts aufgetreten sind und sich gegen jene gestellt haben, die der schrankenlosen Öffnung unserer Heimat das Wort reden. Wir wollen gar nicht den Versuch und die Probe unternehmen, ob ,wir es schaffen‘. Es ist gegen unsere Überzeugung, wie uns unser wunderbares Land aus der Hand genommen werden soll, wie die Zukunft unserer Kinder leichtfertig aufs Spiel gesetzt wird. Wie der Einfluß anderer Sitten unsere in Jahrhunderten gewachsene Kultur zu erodieren beginnt.
Und nicht zuletzt, Ihr liebe Raczeks, habt ja auch Gott in Eurem Wahlspruch, wie durch eine kulturfremde Religion Schritt für Schritt unserem Abendland der Beinamen des christlichen abhandenkommt. Wie perfide oder auch nur dumm sind da Politiker, die erklären, der Islam gehöre zu Europa und im nächsten Augenblick wollen sie uns weismachen, sie würden für unsere Heimat eintreten. Wir als Burschenschaft und ganz besonders wir als ostdeutsches Kartell haben da wohl noch einiges vor uns in den nächsten 200 Jahren.“

Der „Raczek“ Joachim Paul ist AfD-Landtagsabgeordneter, der „Danube“ Alexander Wolf ist AfD-Bundestagsabgeordneter und der „Teutone“ Arnold Schiefer ist FPÖ-Nationalratsabgeordneter.