Vor dem Europapokal-Spiel zwischen dem SC Freiburg und dem FC Utrecht am 23. Oktober 2025 kam es in der Freiburger Innenstadt zu antisemitischen Vorkommnissen. Um kurz nach 16 Uhr liefen zwei Utrecht-Fans an der Neuen Synagoge in der Engelstraße vorbei. Die beiden waren offenbar auf dem Weg vom Vorglühen im Bermudadreieck zum Startpunkt des Stadion-Fanmarsches am Karlsplatz, beide hielten Bierbecher in der Hand.
Anders als üblich wurde die Synagoge ausgerechnet an diesem Tag nicht von der Polizei geschützt. Einer der Fans zeigte den „Hitlergruß“, als er auf Höhe des Davidsterns vor der Synagoge war und grölte dazu „Utrecht!“, der andere mehrfach „U“. Beide Antisemiten grinsten bis über beide Ohren.
Laut Polizeimeldung wurden insgesamt drei Personen identifiziert: „In drei weiteren Fällen wurden Gästefans wegen des Verdachts der Verwendung verfassungswidriger Symbole vorläufig festgenommen und entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet.“
Laut Badischer Zeitung waren 4.000 Utrecht-Fans in der Stadt.
In der Kaiser-Josef-Straße auf Höhe des H&M klebte ein antisemitischer Sticker mit der Aufschrift „Geen kakkerlak of jood, Utrecht tot de dood“, was übersetzt „Weder Kakerlake noch Jude, Utrecht bis zum Tode“ heißt.
Damit grenzen sich Utrecht-Fans von den Feyenoord Rotterdam- und den Ajax Amsterdam-Fans ab. „Kakerlaken“ war ursprünglich eine von Ajax-Fans benutzte Schmähung der Feyenoord-Fans. Ajax-Fans werden von beiden Fanszenen seit langem antisemitisch verunglimpft und geben sich deshalb oft philosemitisch.