Mittwoch, 05.11.2025

In Remscheid wurden ab dem 26. Oktober bei einem Nazi über 300 Kriegswaffen gefunden, ermittelt wird insgesamt gegen elf Personen. AROB schreibt: „Der Razzia vom 26.10.2025 gingen verdeckte Vermittlungen voraus. Durchsucht wurden schließlich Immobilien in Remscheid, Hamm (beide NRW) und Borxleben (Thüringen). Drei Verdächtige im Alter von 59, 34 und 37 Jahren wurden wegen Waffenhandels festgenommen, einem vierten Festgenommenen wird Drogenhandel vorgeworfen. Der Zugriff wurde ausgelöst durch die Ankündigung eines Transportes von Kriegswaffen mit dem Ziel Remscheid. In Remscheid wurden am Tag darauf weitere Waffen gefunden, nachdem ein Abgleich mit dem Grundriss des Hauses die Ermittelnden zu einer Geheimtür führte. Dahinter befanden sich etliche scharfe Waffen und eine ,instabile‘ Handgranate, die zur Räumung des Hauses führte. Zwei Tage nach der ersten Razzia fand sich ein zweiter versteckter Raum, dieses Mal verborgen hinter einer Wand, und gefüllt mit einer großen Anzahl schwerer Infanteriewaffen.“
Mittlerweile wurden laut Zeit ein zwei drei vier Geheimverstecke gefunden. Nach dem dritten titelte der Spiegel: »Damit hätten Sie eine gesamte Kompanie ausstatten können«. Obwohl eindeutige Nazidevotionalien gefunden wurden und der Haupttäter bereits seit Mai 2024 überwacht wurde, blendeten die Remscheider Staatsanwaltschaft und Polizei die politische Dimension vollkommen aus und sprachen mit zufriedenem Grinsen lieber über ihren Schlag gegen die „organisierte Kriminalität“ und von einem „internationalen Waffenhändler“, der außerdem ein „NS-Museum“ betreibe. Durch die Staatsschutzabteilung der Kriminalpolizei konnten „keine Anhaltspunkte für eine rechtsextreme Gesinnung festgestellt werden“. Die dazu veröffentlichten Fotos zeigen einen der prall gefüllten Waffenräume, an der Wand ein Portrait von Adolf Hitler. Darunter: „Ein Volk, ein Reich, ein Führer“.
Wenige Tage später wurde am 4. November 2025 im benachbarten Solingen ebenfalls ein Waffenlager ausgehoben: „Bislang fanden die eingesetzten Beamten scharfe Lang- und Kurzwaffen sowie Stich- und Hiebwaffen wie Schwerter, Säbel und Dolche.“ Offenbar befindet sich auch eine Leihgabe des Remscheider „NS-Museums“ unter den Asservaten: „Bei einem dieser Stichwaffen war ein verfassungsfeindliches Symbol zu erkennen.“