Das Erlanger Kulturzentrum „E-Werk“ hat der „Burschenschaft Germania Erlangen“ die Nutzung des „Redoutensaals“ untersagt. Das findet die „Junge Union“ in Erlangen nicht so gut, denn das „E-Werk“ wird zu einem Viertel mit öffentlichen Geldern gefördert – nicht jedoch der „Redoutensaal“. Die JU spricht von „politischer Willkür“, doch das ist einigermaßen unverständlich. Die Entscheidung, mit einem „pflichtschlagenden“ Männerbund, dessen „Burschen“ 2023 fast zwei andere Korporierte erschlagen hätten, keine Geschäftsbeziehungen einzugehen, ist das genaue Gegenteil von Willkür. Das sieht auch Oberbürgermeister Florian Janik so, der auf die Unabhängigkeit des soziokulturellen Zentrums hinwies.
Die „Germania“ wollte 2026 in dem Saal ihr „200. Stiftungsfest“ feiern. Darin eingeschlossen: Die Verbrechen der „Germanen“ im „Freikorps Epp“ und im „Freikorps Oberland“ sowie ihre Beteiligung am Holocaust als „Kameradschaft Wilhelm Gustloff“. Schlechte Verlierer, die sie sind, haben die Burschenschafter einen Hilferuf geschickt – an den Oberbürgermeister und alle Stadtratsfraktionen (außer der AfD). Geantwortet haben nur der OB (abschlägig) und die CSU (affirmativ). Keiner in Erlangen will der „Burschenschaft“ Räume vermieten, niemand (außer der CSU und der AfD) mag sie: So sieht gesellschaftliche Isolation aus.