Sabine Rasch aus Mannheim ist überzeugte Nationalsozialistin, Moderatorin des wichtigsten deutschsprachigen Naziforums, Anti-Antifa-Aktivistin und Mutter von zehn Kindern. Neben ihrem bürgerlichen Leben mit Eigenheim und Ehrenamt marschiert sie am Wochenende mit NPD und Kameradschaften und verbreitet ihre Nazipropaganda im Internet.
Am 2. Juni wurde Sabine Rasch in Mannheim-Käfertal mit Flugblättern geoutet. Direkt danach änderte sie den Namen ihres Accounts auf thiazi.net mit der ID 11196 von „Enibas“ in „Heller_Schatten“. Sie begann mit der Löschung ihrer strafrechtlich relevanten Postings auf „Thiazi“ und nahm ihre private Website tulpenstrasse.de offline.
Weg einer Nationalsozialistin
Sabine Rasch wurde am 4. Oktober 1959 als Sabine Kuhn in Berlin geboren und lebt seit 1990 in Mannheim. Seit 1998 wohnt sie mit ihrer Familie in der Tulpenstraße 4b in 68309 Mannheim-Käfertal, Telefon 0621/7152177, Telefax 0621/7152178, Handy 0172/7690563, Steuernummer: 37321/35536. Die Familien-Website tulpenstrasse.de ist auf „EDV-Service Rasch“ angemeldet, ihre Mailadresse ist sabine.rasch@tulpenstrasse.de. Sie ist 170 cm groß und wiegt 66 kg und hat rot gefärbte Haare. Sie hat einen D1-Führerschein für den Fiat Ducato-Familienbus mit dem Kennzeichen MA-BF 683, besitzt ein Motorrad der Marke Yamaha XVS 650 Drag Star, benutzt Inline-Skates, wenn sie mit Hund Asia unterwegs ist und fährt ansonsten meistens Fahrrad.
Sie ist seit 1988 mit Nils-Carsten Rasch verheiratet und war von Ende 1988 bis Mitte 2000 „nahezu dauerschwanger“. Sabine Rasch unterstützt mit ihrer Tätigkeit als freischaffende Künstlerin und studierte Graphikdesignerin ihren Ehemann. Nils-Carsten wurde am 4. November 1964 in Mannheim geboren und ist dort im EDV-Bereich der RC Document Service GmbH der Runtime-Gruppe angestellt. Familie Rasch muss auch in den nächsten Jahren noch die Raten für ihr Eigenheim abbezahlen: „Da mein Mann der Alleinverdiener ist, waren wir natürlich darauf angewiesen, dass er weiterhin seinen Arbeitsplatz erreichen kann. Am Ende blieb uns nichts weiter übrig, als selber zu bauen. An den Raten fürs Haus knabbern wir immer noch und so wird es auch die nächsten Jahre weitergehen.“
Musik und Internet als Einstieg
Sabine Rasch bekam über ihren Mann Kontakt mit der Nazisubkultur: „Ich hatte schon seit Ende der 90er Jahre gerne Onkelz gehört. Und dann hat mir mein Mann die erste RAC [1]-Scheibe geschenkt: ,Sturm 18 - Komm zu uns‘ Auch wenn das jetzt nicht jeder versteht, aber diese Scheibe war für mich das Schlüsselerlebnis!“ Eine ihrer Lieblingsbands ist „Arische Jugend“: „Bisher kannte ich ja nur die ,Juda raus‘, doch Ende letzen Jahres hab ich die ,Sturmabende‘ bekommen. Was für eine Steigerung!“
Durch ihren Mann begann sie sich auch für das Internet zu interessieren, das sie bald für politische Zwecke nutzte: „Mein Mann musste mich fast zwingen, mich mit diesem Medium zu beschäftigen, heute bereuht er es fast, wenn er merkt, wie oft ich am Rechner sitze.“ Zunächst schrieb sie auf onkelz-forum.de als „Enibas“: „Ach ja ich heiße übrigens Sabine (rückwärs gelesen).“ Kurz darauf begann sie auf skadi.net zu schreiben. Dort übersetzte sie unter anderem „Blut muß fließen! Knüppelhageldick!“ in „Blood must flow! extreme intensive!“. Nach der Gründung des deutschsprachigen Ablegers thiazi.net brachte sie es dort bis zur Moderatorin: „Anfang 2006 begann ich nach Kontakten in meiner Umgebung und auch im Weltnetz zu suchen. Beides habe ich gefunden, im Netz war es erstmal das Skadi Forum und dann das daraus entstehende Thiazi.“
Ein Forum für alle Nazis
Das Forum thiazi.net ist das größte und wichtigste Forum für die deutschsprachige Naziszene. Registriert sind knapp 25.000 Nazis, davon sind über 3.000 besonders aktiv. Das Forum dient dem Austausch von Informationen, der Vernetzung und Mobilisierung. Auf „Thiazi“ werden faschistische Veranstaltungen beworben, Naziaufmärsche nachbereitet und mit Nazimusik und -devotionalien im großen Stil gehandelt. Vielen dient das Forum als Einsteig in die organisierte Naziszene und die Ideologie aktiver Nazis wird durch die politische Propaganda gefestigt.
Das „Thiazi-Forum“ geht zurück auf das Ende der 1990er Jahre gegründete Nazi-Musik-Forum „WPMP3“ [2]. Dieses fusionierte später mit der „Sturmseite“ zum „Nationalen Forum“ und ging 2004 als deutschsprachige Sektion innerhalb des englischsprachigen „Skadi-Forums“ auf. Bereits Anfang 2007 spaltete sich der deutschsprachige Teil von skadi.net ab und wurde zu thiazi.net. Beide Namen stammen aus der bei Nazis beliebten germanischen Mythologie.
Mutter Thiazi
Im „Thiazi-Forum“ ist Sabine Rasch Moderatorin für das gesamte Forum und verantwortlich für die Rubriken „Nationalsozialisten Privatforum“ und „Ab 18“. Im Forum ist sie äußerst beliebt, sie wird als gefestigte Nationalsozialistin und „Übermutter“ verehrt und bekam von der „Thiazi-Gemeinde“ eine „Auszeichnung des Bragi“ für ihre fast 3.000 Beiträge. Ihre endlosen Wiederholungen und langweilige Biederkeit tragen zu ihrem gewollt seriösen Image bei.
Mittlerweile kennt Sabine Rasch einige Nazis aus dem Forum persönlich und macht regelmäßig Ausflüge mit ihren Kameraden. So fuhr sie beispielsweise mit „Richthofen“ nach Berlin-Kreuzberg, denn sie hat „ja die 80er Jahre in Kreuzberg SO36 gewohnt“. Sie feierte mit anderen Forumsmitgliedern Hitlers Geburtstag und besuchte im April 2008 ein Konzert von „Breakdown“ und „Tobsucht“ in der Vorderpfalz. Ebenfalls mit „Kameraden“ fuhr sie zum NPD-Festival „Rock für Deutschland“ am 30. Juni 2007 in Gera und zur NS-„Ordensburg“ Vogelsang in der Eifel. Obwohl Familie Rasch sehr wenig Geld zur Verfügung hat, bekam „Enibas“ auf „Thiazi“ einen „Orden für Großspender“.
Jude als Schimpfwort
Sabine Rasch ist überzeugte Antisemitin und stellt es offen zur Schau: „,Jude‘ ist wieder Schimpfwort, den Leuten geht langsam ein Licht auf“ und „ein gewisser Antisemitismus ist normal und gesund. Ich traue mir das in den meisten Fällen zu, zwar nicht auf den ersten Blick, doch wenn man ins Gespräch kommt, erkenne ich schon oft, wer Jude ist und wer nicht. Es ist ja nicht nur das Aussehen und der Name, es ist die Körperhaltung, die Gestik, diese Verschlagenheit und diese heimtückische Freundlichkeit, wenn sie glauben auf diese Weise Vorteile zu erlangen.“ Im Anschluss zitiert sie ein antisemitisches Gedicht von Wilhelm Busch: „Kurz die Hose, lang der Rock, // krumm die Nase und der Stock, // Augen schwarz und Seele grau, // Hut nach hinten, Miene schlau - // So ist Schmulchen Schievelbeiner. // Schöner ist doch unsereiner!“.
In dem Thread „Rassisch inkorrekte Paare“ schrieb „Enibas“ unter einem Foto von Michel Friedman und Bärbel Schäfer: „Steck beide in nen Sack und hau mit nem Knüppel drauf, triffst immer richtig.“ Michel Friedman war von 2000 bis 2003 stellvertretender Vorsitzender des Zentralrats der Juden in Deutschland und von 2001 bis 2003 Präsident des Europäischen Jüdischen Kongresses. Friedman und Schäfer heirateten am 16. Juli 2004, sie konvertierte kurz nach der Hochzeit zum Judentum.
Reinrassig und stolz
Rassismus und die „reinrassige“ Großfamilie sind weitere Grundpfeiler der Nazi-Ideologie, die Sabine Rasch offensiv propagiert: „Da kann jemand perfektes Hochdeutsch sprechen, blond sein und blaue Augen haben, aber wenn da in seiner Wohnung ein 7-armiger Leuchter steht, dann kommen doch deutliche Zweifel auf. Innerhalb des deutschen Volkes mache ich keine antropologischen Wertungen. Ein tüchtiger alpiner Mann ist mir um einiges lieber als ein nordider Tunichtsgut, selbst wenn der nordische Mann besser aussähe.“
Sie hetzt gegen „Durchrassung“ und propagiert „Rassebewußtsein“ und „Rassestolz“, um das „deutsche Volk“ zu erhalten: „Gegen die Durchrassung ist der Rassestolz notwenig, aber für den Volkserhalt ist es notwendig, daß Mann und Frau wissen, daß das höchste Glück auf Erden in vielen Kindern und einer guten Ehe liegt.“ Als Konsequenz verdammt sie „fremdrassigen Sex“: „Ich bin der Meinung, dass ein Mensch mit einem gesunden Rassebewußtsein einfach kein Verlangen nach fremdrassigen Sex hat.“ Homosexualität ist für sie „keine ,Laune der Natur‘ sondern eine Abartigkeit, eine Perversion, eine Krankheit, für die es leider noch keine Heilung gibt.“ Dahinter steht ihr völkisches Familienbild: „Wie bitteschön soll ein Schwuler sich für das Volk einsetzen, wenn er andere Männer dazu verführt, gleichgeschlechtlichen Sex zu haben, anstatt eine deutsche Familie zu gründen?“
Naziprojekt Großfamilie
Sabine Rasch präsentiert sich selbst als Idealtypus einer nationalsozialistischen Mutter, wie ihn Nazi-Propagandaminister Goebbels bei einer Rede im März 1933 definierte: „Den ersten, besten und ihr gemäßesten Platz hat die Frau in der Familie und die wunderbarste Aufgabe, die sie erfüllen kann, ist die, ihrem Volk Kinder zu schenken.“ Ihr ehrgeizigstes Projekt ist ihre „reinrassige“ Großfamilie: „Die gesunde Familie ist die Keimzelle eines gesunden Staates.“ Doch gebären ist ihr nicht genug: „Kinder in die Welt zu setzen reicht auch noch nicht. Die Kinder müssen auch mit deutschen Werten aufwachsen, mit der Liebe zur Heimat groß werden und sie dürfen nicht in Versuchung kommen durch Rassenvermischung ihr eigenes Volk zu eliminieren.“
In der Kabel 1-Reportage „Unternehmen Großfamilie“ vom 3. Juni 2004 über die Familie Rasch geht es jedoch lediglich um „ihren manchmal etwas chaotisch anmutendenen Alltag“ und die „sieben Meerschweinchen und drei Hamster“, Hakenkreuzfahnen und „Rassestolz“ kommen nicht vor. Auch die SWR 1-Reportage vom 15. April 2007 stellt völlig unkritisch das „Familienoberhaupt“ der Großfamilie und die „Managerin“ dar, die gleichzeitig „aber auch Näherin, Friseurin, Nachhilfelehrerin und Krankenschwester“ ist — und nicht etwa die Nazihetzerin und Anti-Antifa-Aktivistin. Ein Bericht über die „Ehrenpatenschaft für das 7. Kind“ durch den Bundespräsidenten verkauft sich wohl besser als einer über die Rechtsradikale, die vom Triumph der Nazibewegung träumt: „Nach der Machtübernahme dürfen wieder Mütter mit überdurchschnittlich vielen Kindern wie Skadixx und ich stolz das Mutterkreuz tragen.“
Sabine, die Holocaustleugnerin
Sabine Rasch ist überzeugte Holocaustleugnerin. Bei einer Umfrage zum Thema Holocaust, bei der zwei Drittel der „Thiazi“-NutzerInnen den Holocaust leugnen, wählt sie die Option „Ich habe vorher geglaubt, daß der HC stattgefunden hat, aber glaube jetzt, daß der HC nicht stattgefunden hat“. Sie leugnet offen die Ermordung von Jüdinnen und Juden durch Giftgas in den Vernichtungslagern: „Inzwischen bin ich mir sicher, dass zwar viele Menschen in Konzentrationslagern starben (Seuchen, Unterernährung, Fluchtversuche, Sabotage etc.) jedoch nicht an Gas!“
In ihrer Anbetung des Nationalsozialismus zeigt Sabine Rasch eine naive Überidentifikation. Sie veröffentlicht beispielsweise Fotos von Torten mit „Schwarze Sonne“-Zuckerguss und Hakenkreuz-Dekoration aus Schokostreuseln – „natürlich selbstgebacken“. Zusammen mit ihren Kindern schneidert sie schwarz-weiß-rote Hakenkreuzfahnen und veröffentlicht die Schnittvorlage: „Mein Tipp: selber nähen, das ist sehr günstig, geht schnell und es besteht kaum ein Risiko.“ Als sie mit ihrem „Sechsjährigen bei Karstadt in der Stoffabteilung“ Fahnenstoff kaufen wollte und die Verkäuferin ihr „stolz einen Stoffballen Schwarz-Rot-Gold (Meterware)“ anbot, entsetzte sich ihr Sohn: „Das ist aber nicht unsere Fahne.“
Manipulation durch Unterwanderung
Gleichzeitig gibt sie sich „volksnah“ und empfiehlt eine Strategie der Unterwanderung: „Will man dem Volk Gutes tun, braucht man auch eine gewisse Volksnähe. Und es gibt so viele Möglichkeiten, der Sportverein ist nur eine. Auch im Eltermbeirat, Tierschutzverein, Bikerklub usw. (die die Liste wäre nahezu unendlich) kann man mit normalen deutschen Menschen zusammenkommen.“ Sabine Rasch wendet diese Unterwanderungsstrategie selbst an: „Ich glaube niemand würde mich mehr in den Elternbeirat unserer Schule wählen, wenn ich in der NPD wäre. Dann täte man mich als ,bösen Nazi‘ abstempeln und niemand würde mir mehr zuhören. So gesehen ist mein Einfluss auf die Menschen wesentlich größer, wenn ich nirgends offiziell organisiert bin.“ Dennoch wählt Sabine Rasch die NPD und sie überzeugte auch ihre Eltern die Nazipartei zu wählen.
Allerdings argumentiert sie auch in ihrer Funktion als Elternsprecherin offen nationalsozialistisch: „Wichtig ist allerdings ein ernsthaftes Engagement an der Sache, mit Freizeitnazis ist niemandem nicht gedient. Mir persönlich hat das Weltnetz (insbesondere Skadi) enorm geholfen, mein lückenhaftes Wissen über den Nationalsozialismus zu ergänzen. Und als Elternsprecherin in zwei Schulklassen meiner Kinder hat es mir gutes Argumentaionsmaterial geliefert.“ Unter der Überschrift „Neulich in der Schule“ amüsiert Sabine Rasch die „Thiazi“-Mitglieder mit einer Anekdote über „eine der Schulen“, an denen sie „im Elternbeirat der Schule aktiv“ ist und die „gerade das Projetkt ,Schule ohne Rassismus‘“ durchführt, wo „natürlich auch über ,böse, böse Nazis‘ gesprochen“ wird. Sie macht auf thiazi.net „eine Schülerin (Oberstufe)“ lächerlich, die „in der Straßenbahn einen Nazi gesehen“ und „ganz furchtbare Angst“ gehabt habe. Sie amüsiert sich über das „dumme Gesicht“ der Schülerin, die einen Nazi am Aussehen erkannt haben will, obwohl Sabine Rasch „die ganze Zeit“ ihre „Jacke mit dem Schwarze-Sonne-Pin“ trägt: „Ich bleibe völlig ruhig und gelassen, die anderen Schüler beginnen zu lachen und die besagte Schülerin wird knallrot im Gesicht.“
Agitation als Elternvertreterin
An den „Mulattenkindern“ in den Schulklassen ihrer Kinder lässt sie dementsprechend kein gutes Haar: „Ich kenne über die Schulklassen meiner Kinder 3 Mulattenkinder. In allen Fällen haben sich die schwarzen Väter (falls man die überhaupt so nennen kann) aus dem Staub gemacht - nachdem sie gewalttätig gegen Frau und Kinder geworden sind. Bei einer homogen-rassigen Familie hätte ich Mitleid mit den Frauen, aber wenn die Dummheit bzw. Ignoranz allem Vernünftigen gegenüber so extrem ist, dann kann ich nur den Kopf schütteln und ,Selber schuld!‘ sagen.“ Ihr Rassismus ist gnadenlos, für sie gilt: „Mischlingskinder bleiben Mischlingskinder, selbst wenn sie nett und gescheit sind.“
Ihre eigenen Kinder hat Sabine Rasch bereits erfolgreich nationalsozialistisch indoktriniert: „Das Interesse an Politik ist bei meinen Kindern unterschiedlich ausgeprägt. Es schwankt zwischen mehr oder weniger rechts. Total unpolitisch ist niemand und links schon gar nicht.“ Eine ihrer Töchter wurde bereits wegen eines Hitlergrußes zeitweise von der Schule verwiesen: „Meine eine Tochter hatte bereits einen zeitlich befristeten Schulverweis (Armhaltung) erhalten. Meine nächstjüngere Tochter ist Schülersprecherin, in ihrem Verhalten aber wesentlich suptieler als ihre ältere Schwester, doch auch sie eckt natürlich bei gewissen Lehrern an.“
Von Äpfeln und Stämmen
Sie nimmt ihre Kinder mit zu Naziveranstaltungen und gerät dabei mit der Polizei in Konflikt: „Einmal war ich mit drei meiner Kinder bei den Wikingerspielen auf einem privaten Gründstück eingeladen […] irgendwer hat die Polizei geholt und die kamen dann auch mit einem Riesenaufgebot. Die Personalien aller Beteiligten wurden aufgenommen. Nach einer knappen Stunde rückte die Polizei zwar ab, aber meine Kinder waren danach ziemlich verstört.“ Wie ihre Kinder fürchtet sich auch Sabine Rasch vor Polizei: „I was never arrested and I hope it will never happends“ und Gefängnis: „Gefangenschaft – für mich undenkbar!“
Sie selbst versucht ihre Propaganda subtil und mit dem „Bonus“ der Großfamilie zu verbreiten: „Ich bin selber bei zwei meiner Kinder Elternvertreterin und wenn ich mich mit anderen zum Elternstammtisch treffe und es etwas lockerer zugeht, dann haben die meisten Eltern eine recht gesunde Auffassung, was Erziehung betifft, doch sie wenden sie kaum an. Hier bietet sich für mich die Gelegenheit einen subtilen Einfluß zu haben. ,Wir müssen nun schmiegsam und anpassungsfähig sein‘ – wie es unser Führer so ergreifend sagte.“
Enibas glaubt ihre eigene Propaganda
In ihren Vorträgen und Reden zum Nationalsozialismus aber, die sie regelmäßig vor anderen Nazis hält, spricht sie Klartext. Den Vortrag „Eliteschulen im Dritten Reich“ motiviert sie mit ihrer Funktion als Mutter und Erziehungsberechtigte: „Als Mutter einer Großfamilie interessiere ich mich natürlich für Themen, die mit Erziehung und Schule zu tun haben. Folglich stellte sich mir die Frage, wie es im nationalsozialistischen Deutschland um dieses Thema bestellt war.“ Sie lässt keinen Zweifel daran, welches Schulsystem sie bevorzugt: „Heute wird leider mit den Eliteschulen des Dritten Reichs nur Frühsport und paramilitärischer Drill bis in die Nacht assoziiert. Doch nach genauerer Betrachtung muss man feststellen, dass es sich bei diesen Ausleseschulen um eine ganzheitliche Erziehung nach dem klassisch-antiken Vorbild ,ein gesunder Geist kann nur in einem gesunden Körpereistieren‘ handelt.“ Wenig verwunderlich ist somit ihr abschließendes Urteil: „So gesehen war die Erziehung während der Zeit des Nationalsozialismus äußerst fortschrittlich und unserem heutigen Erziehungssystem weit überlegen.“
Für einen Vortrag über die Organisation „Kraft durch Freude“, mit der die Nationalsozialisten die Freizeit-Aktivitäten der Bevölkerung kontrollieren und gleichschalten wollten, kann sie auf ihre Diplomarbeit zurückgreifen: „Vor ein paar Wochen habe ich einen Vortrag zum Thema Kraft durch Freude (KdF) gehalten. Diesen möchte ich euch nicht vorenthalten und zeige hier auch die Plakate, die ich zu diesem Thema gesammelt habe. Ursprünglich ist das ein kleiner Ausschnitt meiner Diplomarbeit zum Thema ,Visuelle Kommunikation und Tourismus‘ und passt recht gut zu diesem Strang.“ Selbstverständlich bejubelt sie die Propagandareisen der Nazi-Organisation: „Wenn man sich aber vergegenwärtigt, dass die Zeit des Nationalsozialismus nur 12 Jahre gedauert hat, wobei die Hälfte davon Kriegsjahre waren, so ist es enorm, was in dieser Zeit geleistet wurde. Die KdF-Organisation war eine erfolgreiche Pionierarbeit in Sachen Freizeit und Urlaub. Ohne sie wäre unser heutiger Tourismus nicht denkbar.“
Die Straße frei den braunen Bataillonen
Wenn sie sich unter überzeugten Nazis wähnt, spricht Sabine Rasch offen ihre Ideologie und ihre Strategie der Unterwanderung. Anlässlich einer Naziveranstaltung zum Todestag des SA-„Sturmführers“ Horst Wessel schwadroniert sie in einer Rede mit dem Titel „Handeln im Sinne unserer Bewegung“ über die „Opferbereitschaft der Märtyrer“ und empfiehlt seriöses Auftreten und subtile Manipulation: „Um an die Menschen zu kommen muss man sich mitunter in einen Schafspelz kleiden“ und „das Zauberwort sollte Propaganda sein, jedoch subtil, nicht mit dem Vorschlaghammer.“ Als „äußerst gefährlichen Gegner“ identifiziert sie „die Medien“, denn „wann immer wir in der Presse und im Fernsehen gezeigt werden, versucht man uns schlecht zu machen.“ Sie schließt ihre Rede mit den Worten: „In diesem Sinne: Nichts für uns — alles für Deutschland“
Als ihre Vorbilder nennt Sabine Rasch neben Adolf Hitler, Joseph Goebbels, Robert Ley und diversen SS-Männern auch mehrere Nazi-Frauen. Ihr Profilbild zeigt die Nazipilotin Hanna Reitsch: „a very exciting woman!“ Sie bewundert Leni Riefenstahl und ihren nationalsozialistischen Propagandafilm „Triumph des Willens“. Sie betrauert den letzten Vorsitzenden der 1995 verbotenen Nazipartei FAP mit den Worten: „Friedhelm Busse, ruhe in Frieden, du wirst in unserer Erinnerung weiterleben und uns als Vorbild dienen.“ Mit dem Nazi-Anwalt, NPD-Funktionär und Großfinancier der Nazi-Szene Jürgen Rieger verbindet sie nicht nur die NS-Rassenideologie, sondern auch ihr Engagement in der rassistischen, neuheidnischen „Artgemeinschaft“: „Noch vor wenigen Wochen bin ich Jürgen bei der Artgemeinschaft begegnet. Nie hätte ich da gedacht, dass sein Leben ein so plötzliches Ende haben wird. Mein herzliches Beileid an alle Verwandten, Freunde und Kameraden, die ihm nahe standen.“
Mehr als nur Internetnazi
Sabine Rasch zeigt großes Interesse für die am 31. März 2009 verbotene „Heimattreue Deutsche Jugend“. Sie schreibt über den Besuch der „Pfadfindergruppen“ ihrer Kinder bei einer Nazi-Kultstätte: „Bei uns in der Nähe gibt es eine Thingstätte. Wir haben mit unserer Familie schon selber öfters Ausflüge hierher gemacht und zwei meiner Kinder sind mit ihrer jeweiligen Pfadfindergruppe hier gewesen.“ Sie beschwert sich über die Repression gegen die „Pfadfinder“: wenn „Eltern ihren Kinder traditionelle, Werte vermitteln wollen und sie außderdem von volkszersetzenden Einflüssen fernzuhalten wollen, wenn sie dann die Kinder in ein Pfadfinderlager geben, z.B. eines der HDJ, dann ist gleich die Hölle los.“
Seit ihre Kinder in der Schule sind, findet Sabine Rasch mehr und mehr Zeit, um ihre Ideologie mit Aktionen zu verknüpfen: „Seit dem jetzt auch mein Jüngster in die 3. Klasse geht und entsprechend selbstständig geworden ist, bietet sich mir die Gelegenheit doch hin und wieder an einer Demo, Flugblattverteilung oder Plakatierungsaktion teilzunehmen.“ Sie bringt ihre Fähigkeiten in die Nazibewegung ein, wo sie kann: „An sonsten mache ich regelmäßig Übersetzungen bei einem nationalen Magazin, helfe bei Bühnen- & Festdekoration – und bin als ausgebildete Graphikerin natürlich auch auf diesem Gebiet tätig.“ Sabine Rasch hat eine „SanH-Ausbildung (Sanitätshelfer)“ und betont gerne ihre Sanitäterinnenrolle auf Demonstrationen.
Feindin aller Linken
Fast immer nimmt Sabine Rasch eine ihrer Kameras mit, denn „die Kamera ist ja bei mir schon fast ein Körperteil.“ Neben Kindern und Kunst fotografiert sie am liebsten Linke und veröffentlicht die Fotos anschließend auf thiazi.net. Solche fotografischen Denunziationen wurden von Nazis als Gegenstrategie zur antifaschistischen Aufklärungsarbeit entwickelt. Die Tätigkeit wird von ihnen als „Anti-Antifa“-Politik bezeichnet und soll Linke einschüchtern, identifizierbar machen und zum Abschuss freigegeben.
Sabine Rasch fotografierte antifaschistische GegendemonstrantInnen auf den Aufmärschen am 21.07.2007 in Zweibrücken/Pirmasens, am 07.07.2007 in Frankfurt, am 03.10.2007 in Germersheim/Speyer, am 20.02.2008 in Dresden, am 01.05.2008 in Kaiserslautern/Neustadt, am 12.07.2008 in Bonn, am 14.02.2009 in Dresden, am 19.03.2009 in Bad Dürkheim, am 13.02.2010 in Dresden und am 01.05.2010 in Schweinfurt. In all diesen Fällen veröffentlichte sie die Fotos anschließend unter den jeweiligen Aufmarschberichten, teilweise ist sie mit anderen Anti-Antifa-Fotografen unterwegs.
Ihre Fotos von Linken reichert sie durch Hetze an: „hier sind noch ein paar Fotos vom aufgebrachten Mob“, „auf Bild 4 wird gerade eine randalierende Zecke dingfest gemacht“ und „hier meine kleine Galerie des Abschaums“. Für ihre „Anti-Antifa“-Politik benutzt Sabine Rasch unterschiedliche Fotoapparate. Meistens macht sie ihre „Anti-Antifa“-Fotos mit einer schwarz-silbernen Kompaktkamera Panasonic Lumix DMC-TZ3 oder ihrer silbernen Kompaktkamera Ricoh Caplio RZ1. Selten benutzt sie ihre schwarze Spiegelreflex-Kamera Canon EOS 300D mit dem Kit-Objektiv EF-S 18-55/3.5-5.6, ihr 28-200/3.8-5.6 Superzoom-Objektiv wurde bisher nicht bei Aufmärschen gesehen.
Erkennen und handeln
Sabine Rasch ist eine Gefahr. Ihre eigenen Kinder werden von ihr zu Nazis erzogen und andere werden durch ihre Tätigkeit im Elternbeirat beeinflusst. Sie indoktriniert Nazis im „Thiazi“-Forum, wie sie selbst durch „Skadi“ und „Thiazi“ indoktriniert wurde. Sie schult gefestigte Nazis in Hintergrundvorträgen und nimmt selbst an Naziveranstaltungen teil. Auf Nazidemonstrationen ist sie Teilnehmerin, Sanitäterin und „Anti-Antifa“-Fotografin. Durch die Veröffentlichung der Fotos bringt sie alle in Gefahr, die sich gegen Naziaufmärsche wehren. Ihr Handeln muss beendet werden.
Thiazis haben Namen und Adressen!
Autonome Antifa Freiburg
Nachtrag: Nach Recherchen des Gesamtelternbeirats Mannheim war Sabine Rasch nicht Elternbeirätin in einer Schule, sondern in einer Kindertagesstätte.