Im Juni 2011, nur wenige Tage vor dem jährlich in Eisenach tagenden Burschen- und Altherrentag, titelte Spiegel Online „Burschenschafter streiten über ‚Ariernachweis‘“. Berichtet wurde über heftige verbandsinterne Auseinandersetzungen um die Mitgliedschaft von deutschen Studenten mit Migrationshintergrund, denn dem Magazin lagen interne Dokumente des korporationsstudentischen Dachverbandes Deutsche Burschenschaft (DB) vor, darunter die Tagungsunterlagen für den Burschentag 2011 und ein Gutachten des verbandseigenen Rechtsausschusses vom Februar 2011.
Burschenschafter und/oder Burschenschaften der DB hatten zwar schon häufig aufgrund rechtsextremer Aktivitäten oder Affinitäten öffentliche Aufmerksamkeit erzeugt, neu war, dass fast zeitgleich auf der Internetplattform linksunten.indymedia.org die Protokolle der Burschen- und Altherrentage 2005 bis 2009 sowie die Tagungsunterlagen 2010 und 2011 veröffentlicht wurden. Sie zeigten, dass die ideologische und personelle Verankerung des Rechtsextremismus im Verband deutlich fortgeschrittener ist, als bislang angenommen worden war. Die Veröffentlichung weiterer Dokumente stützte diesen Befund. In der Folge verließen zahlreiche Burschenschafter und Burschenschaften den Verband.
Die Politikwissenschaftlerin Alexandra Kurth von der Uni Gießen beschäftigt sich seit Jahren mit Studentenverbindungen. Am 5. November um 20 Uhr wird sie in der KTS Freiburg einen Überblick über die jüngste Geschichte der Deutschen Burschenschaft geben.
Korporierte haben Hausverbot in der KTS!