Vom Vollblutnazi Jean-Marie Le Pen, neben dem Österreicher Strache und dem Belgier Dewinter einer der Redner auf dem Nazikongress in Köln am 19. und 20. September, ist nicht nur in letzter Zeit immer wieder die Rede. Gerade hat der seit 2004 im Europaparlament sitzende Le Pen seinen Rückzug aus der Politik angekündigt (natürlich nur, falls es keine „außergewöhnlichen Umstände“ geben sollte), da wird er vom „alterssenilen“ Schmidt in eine Reihe mit Lafontaine und Hitler gestellt. Le Pen kam nach der Schlacht von Điện Biên Phủ 1954 als Fremdenlegionär ins damalige Indochina und beteiligte sich ab 1956 an Folterungen in Algerien: „Ich habe nichts zu verbergen, ich folterte, weil es getan werden musste.“ Er wird des Mordes verdächtigt, da er 1976 unter dubiosen Umständen die Millionen einer Zement-Dynastie von Hubert Lambert (als Nazi unter dem Pseudonym „Hubert Saint-Julien“ bekannt) erbte. Le Pen ist seit der Gründung des faschistischen Front National 1972 Vorsitzender und war insgesamt fünf Mal Präsidentschaftskandidat. Im Jahr 2002 löste der bereits mehr als zwei dutzend Mal rechtskräftig verurteilte Le Pen in Frankreich ein politisches Erdbeben aus, als er es überraschend in die Stichwahl gegen den damaligen Amtsinhaber Jacques Chirac schaffte.