Niedersachsen war 2020 in Sachen rechte Gewalt bereits vermehrt im Gespräch. Sei es wegen Razzien gegen die „Gruppe S.“ im Februar, Razzien gegen „Aryan Circle“ im März, dem Verbot des Vereins „Geeinte deutsche Völker und Stämme“, dem Mord an Arkan Hussein Khalaf im April, dem Sprengstoffanschlag gegen eine Antifaschistin durch Pascal Zintarra in Göttingen, Waffenfunde in Seevetal, bewaffnete Nazireservisten, dem Verbot von „Nordadler“ am 23. Juni oder etwa der Verhaftung von Felix Maria F. infolge islamfeindlicher Terrordrohungen in Hildesheim. Von März letzten Jahres bis Juni 2020 gab es bereits 65 Hausdurchsuchungen gegen Nazis – Niedersachsen gehört zur Spitzengruppe. Nun setzte sich eine offenbar rassistische Brandserie im Bremer Umland fort. In den Landkreisen Rotenburg, Oldenburg und Diepholz verdeutlicht sich seit Jahresbeginn eine rechtsradikale Anschlagsserie. Am 14. Oktober gab es einen Großbrand im italienischen Gasthaus Don Gantero in Ganderkeese bei Oldenburg. Schon am 13. Februar brannte in Syke ein italienisches Restaurant und am 23. Juli in Gnarrenburg das Restaurant Hexenkeller. An allen drei Orten wurden nationalsozialistische oder rassistische Parolen gesprüht und Brandbeschleuniger gefunden.