Der Freiburger Nazianwalt Dubravko Mandic hat einen „Leitfaden für Spaziergänger und Versammlungsteilnehmer“ auf der Naziseite „Sicherheitshinweise für Nationalisten“ veröffentlicht. Der „Demonstrations-Leitfaden“ richtet sich an „Querdenker“, die das Versammlungsrecht mit ihren „Spaziergängen“ umgehen wollen. Dennoch werden sie als Opfer geframed, da es „unter offenem Beifall von Meinungskartellen und ,Zivilgesellschaft‘ zu ungerechtfertigter staatlicher Repression“ gegen sie komme.
Aus strafrechtlichen Gründen wird den Querfront-Nazis geraten, ihre volksverhetzenden NS-Vergleiche gegenüber der Polizei zu unterlassen: „Vermeiden Sie historische Vergleiche mit Unrechtsregimen der jüngeren Vergangenheit“.
Am Ende wird kaum verhohlen zu Gewalt gegen Antifas aufgerufen: „Gegen die Verletzung [des Allgemeinen Persönlichkeitsrechts durch Fotografien] ist zudem Notwehr möglich, diese auch androhen und ggf. üben.“
In den Metadaten des PDFs ist als Autorin Ute Nasarek mit ihrer Mailadresse des Sprachlehrinstituts der Uni Freiburg vermerkt. Ute Nasarek hat gegenüber der Rechtsabteilung der Universität Freiburg „versichert, dass Sie nichts mit der Veröffentlichung zu tun hat. In der Folge hat die Universität Anzeige gegen Unbekannt erstattet und wird die Angelegenheit weiter verfolgen.“
Allerdings dürfte es kaum Zufall sein, dass Daniel Nasarek zur Zeit ein Praktikum in der Kanzlei von Dubravko Mandic macht. Daniel Nasarek besuchte das Berthold-Gymnasium in Freiburg, wurde danach Corpsstudent und suchte Kontakt zum rechtsradikalen Studienzentrum Weikersheim. Noch 2012 war Nasarek bei der SPD, doch bereits 2013 engagierte er sich im neugegründeten Kreisverband der „Jungen Alternative Freiburg“, der nach dem Lucke-Exodus 2015 von Mandic wiedergegründet wurde. Von Freiburg zog Daniel Nasarek, AfD-Mitgliedsnummer 10609559, nach München. Es wäre wenig überraschend, wenn Mandic’ „Leitfaden“ tatsächlich aus der Feder von Daniel Nasarek stammt. Und irgendwer wird die Schwurbelei ja auch noch Korrektur gelesen haben.