Am 13. Mai gab es auf Betreiben der Bundesanwaltschaft im baden-württembergischen Boxberg-Bobstadt erneut eine SEK-Razzia. Die Durchsuchung fand auf dem gleichen Gelände statt, auf dem bei der letzten Razzia am 20. April das Haus des 49-jährigen Heiko Appel abbrannte. Sein damaliger Untermieter, der 54-jährige „Reichsbürger“ Ingo Kramer, hatte bei der ersten Razzia einem SEK-Bullen mit einem Kalaschnikow-Sturmgewehr in die Beine geschossen.
Wie der SWR in einem Rechercheartikel berichtet, besaß Kramer außerdem ein deutsches G3-Sturmgewehr und eine russische PPSch-Maschinenpistole. Er arbeitet im Raum Bad Mergentheim als Kampfsport-Trainer und eröffnete zusammen mit dem Nazi Martin Vath aus Tauberbischofsheim eine Kampfsportschule. Außerdem war Ingo Kramer in der regionalen „Querdenker“-Szene aktiv.
Boxberg-Bobstadt machte 2020 schon einmal braune Schlagzeilen: „Was die Menschen hier in Boxberg im Norden Baden-Württembergs umtrieb, war eine Veranstaltung, die am selben Abend Mitte Februar im wenige Kilometer entfernten Stadtteil Bobstadt stattfand: ein Konzert mit dem Titel Groll der Allmacht, bei dem die Black-Metal-Band Eishammer auftrat. Die Texte der Band lavieren zwischen germanischer Mythologie und extremer rechter, der Sänger pflegt Kontakte ins Neonazimilieu.“ Organisiert hatte das Nazikonzert Heiko Gubelius, der Vizeortsvorsteher von Bobstadt, und das nicht zum ersten Mal.