Im Kontext sozialer Spannungen wird für den 4. Juni international zur antifaschistischen Gedenk-Großdemo nach Paris mobilisiert. Vom 1. bis 6. Juni werden Antifa-Veranstaltungen beworben, welche auf die Ermordung des jugendlichen Antifaschisten und Syndikalisten Clément Méric vor zehn Jahren Bezug nehmen. Nicht nur die zunehmenden Wahlerfolge der vom mittlerweile Ex-IBler Jordan Bardella geführten Nazipartei FN/RN verdeutlichen die rechten Tendenzen, auch deren militante Organisierung tut dies. Neben Verbotsverfahren und Razzien gegen rechtsradikale Terroristen (1 2 3) veranschaulicht etwa der jüngste Aufmarsch des GUD in Paris die faschistische Bedrohung. Der Rücktritt des Bürgermeisters von Saint-Brévin im französischen Westen - als Konsequenz auf den Brandanschlag, den Geflüchteten-Gegner am 22. März auf sein Wohnhaus verübten – unterstreicht die ganz praktische Gefahr, die von der französischen Rechten ausgeht.
Sich gegen die Nazis mit allen Mitteln zu wehren, war für Clément genau so sehr Devise, wie die Notwendigkeit, die soziale Bewegung mit antikapitalistischer Überzeugung aufzubauen. Seit Januar demonstrierten in Frankreich Millionen ihre Ablehnung der neuen Rentenreform, welche die Premierministerin mit Händen und Füßen am Parlament vorbei-verordnete. Die Massenproteste und schweren Ausschreitungen legten über Monate Teile des Landes lahm. Nach Ausweitungen der Streiks im Energiesektor und dem Transportwesen zu Jahresbeginn kam es zuletzt auch zu Besetzungen von Schulen, Unis und Ausbildungsbetrieben. Trotz des Versuchs, den neoliberalen Umbau mit Gewalt und Repression zu erzwingen, gab es auch im Mai weitere Massenmobilisierungen und militanten Protest.
Die antifaschistische Großdemo in Gedenken an Clément beginnt am Sonntag, den 4. Juni, um 11 Uhr in Barbès-Rochechouart. Die antifaschistische Aktionswoche endet am 6. Juni um 14 Uhr mit einer Demonstration gegen die Rentenreform. In unseren Träumen und Kämpfen leben sie weiter.
Clément, Antifa ! – On ne t’oublie pas !