Die antifaschistische Recherchegruppe Rhein-Main Rechtsaußen (Kopie bei der Antifa Frankfurt) hat einen Rechercheartikel zur Frankfurter Tafelrunde veröffentlicht. Die Treffen der „Tafelrunde“ „finden aktuell immer am letzten Freitag eines Monats von Oktober bis Mai“ mit „etwa 50 TeilnehmerInnen […] pro Veranstaltung“ statt.
Ein 2001 erschienener „Artikel im ,Ostpreußenblatt‘ behauptet, sie sei ein Kreis von führenden politischen und wirtschaftlichen Personen des Rhein-Main-Gebiets. Auch soll die ,Tafelrunde‘ 1969 die Gründung der nationalkonservativen Zweimonatszeitschrift ,Konservativ heute‘ initiiert haben, die 1981 mit der ihr nahestehenden Zeitschrift ,Criticón‘ fusionierte. ,Criticón‘ war eine der ersten Publikationen, in denen die Ideen der französischen »Nouvelle Droite« im deutschsprachigen Raum verbreitet wurden.“
Als „Tafelrunden“-Referenten werden Karlheinz Weißmann und später Erik Lehnert vom „Institut für Staatspolitik“ (IfS), der ehemalige Bonner Anti-Antifa-Prof Hans-Helmuth Knütter, die ehemalige FPÖ-Vizekanzlerin Susanne Riess-Passer und der tote ZDF-Moderator Gerhard Löwenthal genannt.
Die Frankfurter Antifas beschreiben die Namibia-Begeisterung des „Tafelrunden“-Vorstands Uwe Jäschke und die familiären BHJ-Verbindungen des einstigen BHJ-„Bundesführers“: „Jäschke machte sich 1984 als Kartograph mit der »Kartographischen Werkstatt Hattersheim« selbstständig, nebenbei promoviert er zwischen 1990 und 2000 am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeographie der Goethe-Universität – mit einer Arbeit zu Namibia. Bereits 1994 war er einem Ruf auf eine geographische Professur an die Hochschule für Technik und Wirtschaft in Dresden gefolgt. Noch heute lehrt Jäschke dort Geographie. Er ist Vorstand der Deutsch-Namibischen Gesellschaft, Redakteur des Namibia Magazins und Beirat der Sächsischen Heimatblätter. Am 26. Januar 2024 trug er gut erkennbar die gekreuzten Deutschland- und Namibia-Fahnen als Anstecker am Revers. Auch familiäre Verflechtungen verbinden ihn mit der ehemaligen deutschen Kolonie: Der Bruder seiner Frau Sigrun – beide stammen aus einer völkischen Familie und waren als Jugendliche im BHJ – wohnt heute in Namibias Hauptstadt Windhoek.“ Uwe Jäschkes Ehefrau heißt Sigrun Johanna Jäschke, geborene Voigts aus Marburg. Uwe Jäschkes Schwager ist Hartmut Voigts und war von 1974 bis 1976 als Vorgänger von Gernot Mörig BHJ-„Bundesführer“.
Als mehrmaliger Teilnehmer war der AfD-Strippenzieher Tom Rohrböck wie auch der hessische AfD-Politiker Karel Marel dabei. Der hessische AfD-Landesvorsitzende Andreas Lichert war sogar noch länger Teil der „Tafelrunde“ als bisher bekannt, er nahm schon vor 2010 an Treffen teil. Auf der Suche nach Finanzmitteln wurden Kontakte von der „Tafelrunde“ zu dem Milliardär August von Finck junior aufgebaut.
Teil der „Frankfurter Tafelrunde“ ist auch der rechtsradikale Schwurbler Horst Hess, der im August 2023 am Treffen des „Deutschland-Kurier“ von David Bendels in Wetzlar teilnahm – genau wie die „Tafelrunden“-Teilnehmer Hans-Jürgen Irmer und Boris Rupp und die „Tafelrunden“-Referenten Hans-Georg Maaßen und Rainer Wendt.
Selbstverständlich gibt es auch neue Klatschpresse zu den „von Juxburgs“, wie das Ehepaar in Adelskreisen verspottet wird, welches die „Tafelrunde“ zur Zeit organisiert. Nicht nur war Rüdiger 1998 hessischer Landesvorsitzender des RCDS, sondern wenige Jahre später auch seine Frau. Astrid „trat Anfang der 1990er Jahre dem Frankfurter RCDS bei. Anfang der 2000er Jahre war sie Vorsitzende des RCDS Hessen und trat als solche 2003 bei einer Tagung der Deutschen Burschenschaft (DB) in Landau (Pfalz) auf. In der DB tummelten sich zu dieser Zeit bereits offen neonazistische Studentenverbindungen, auch schließt die DB seit jeher Frauen kategorisch aus. Die hessische RCDS-Vorsitzende kümmerte Derartiges offensichtlich nicht.“