Das Coburger Tageblatt berichtete am 12. November über die Habel-Studie zum „Coburger Convent“, die von den Coburger Grünen Anfang des Monats veröffentlicht wurde. Die Coburger Grünen fordern in einem Stadtratsantrag die Entfernung der Plaketten für die CC-Altnazis Ferdinand Ernst Nord und Max Lindemann. Zu Lindemann hat die „Thuringia Berlin“ erst kürzlich ein Landserbekenntnis abgelegt. Unter dem Printtitel „Zwei Plaketten, die (ver-)stören“ berichtet die Zeitung über die Initiative:
„In einem Stadtratsantrag geht es jetzt aber speziell um zwei Plaketten, die sich an der Mauer befinden, von der das Ehrenmal eingesäumt wird. Auf diesen beiden Portraitplaketten wird an Dr. Max Lindemann und Dr. h. c. Ferdinand Ernst Nord erinnert. Beide Männer waren engagierte Mitglieder des Coburger Convents (CC). Weil sie aber – so die Darstellung der Grünen – auch sehr unrühmliche Rollen während der Nazi-Diktatur spielten, wird jetzt ein Entfernen der Plaketten gefordert.
Der Grünen-Antrag enthält eine Auflistung, was genau Max Lindemann und Ferdinand Ernst Nord gemacht haben sollen. Lindemann, ein Amtsrichter, sei unter anderem Oberscharführer und Schulungsreferent im NS-Kraftfahrkorps (NSKK) gewesen sowie „förderndes Mitglied“ des NS-Fliegerkorps. Auch Ferdinand Ernst Nord sei in mehreren NS-Organisationen aktiv gewesen. [...] Die Grünen bezeichnen Max Lindemann und Dr. h. c. Ferdinand Ernst Nord als ,NS-belastete CC-Prominente‘. [...] Das Ehrenmal befindet sich seit 1926 im Eigentum der Stadt Coburg. Sie habe also auch das Recht, Veränderungen vorzunehmen.“
Das Tageblatt weist auch nochmal auf die kommende Vorstellung der Studie hin:
„Die Coburger Stadtratsfraktion und der Coburger Stadtverband von Bündnis 90/Die Grünen haben den Kulturwissenschaftler Dr. Hubertus Habel beauftragt, Kultur und Geschichte des Coburger Convents sowie dessen öffentlichkeitswirksamer Rituale wie etwa den ,Fackelzug‘ zu untersuchen. Die Ergebnisse der Studie stellt Habel am Dienstag, 19. November, ab 19 Uhr im Pfarrsaal von St. Augustin vor.“
Die Neue Presse Coburg hat den Pressesprecher des „Coburger Convents“ mit den Beschlüssen der „Greifensteintagung“ konfrontiert und berichtete am 13. November:
„Aus dem dauerhaften Ausschluss wurde ein temporärer: Die Landsmannschaft Thuringia Berlin verliert alle Stimmrechte – und zwar bis Coburg 2027. Das hätten die ,Aktivitates‘ am Wochenende bei der ,Greifensteintagung‘ im thüringischen Bad Blankenburg entschieden, erklärt Pressesprecher Martin Vaupel auf Nachfrage unserer Redaktion.“
Vaupel findet allerlei Gründe, warum Nazis nicht aus dem CC geworfen werden. Aber Martin Vaupel ist ja auch ein Lügner ohne jede Glaubwürdigkeit, der als Geschäftsführer der „Göttinger Gruppe“ rund 250.000 KleinanlegerInnen um ihre Rente brachte, um eine Milliarde Euro.
„Für Vaupel handelt es sich also ,keineswegs um eine Begnadigung‘ der Landsmannschaft Thuringia – zumal es in Bad Blankenburg auch ,eine Vielzahl‘ von Gegenstimmen gab. Insofern weist er auch die Kritik der Antifa zurück, dass der CC reformunfähig sei. Und dass doch immerhin 80 Prozent der Bünde den sofortigen Thuringia-Austritt befürwortet hatten? Die bezogen sich ,ausschließlich auf den Wissensstand von Pfingsten und die Feststellung, dass man im November darüber abstimmen wollte‘, so Vaupel.“
Nach anderthalb Jahren ist der Ruf des CC nachhaltig beschädigt. In der „Thuringia“-Affäre hat der Verband die Deutungshoheit verloren. Die einstige Hofberichterstattung in der Lokalpresse ist Vergangenheit. Der Kampf gegen den CC geht weiter. Und wie reagiert die kritische Öffentlichkeit?
„Die Autonome Antifa Freiburg reagiert mit Ironie auf die Beschlüsse der ,Greifensteintagung‘ des CCs: ,Der Coburger Convent ist nie für eine Überraschung gut‘. Der Antrag des AHCC (Verband Alter Herren des CC) auf Ausschluss der Thuringia sei nicht angenommen worden, der der Landsmannschaft Brandenburg Berlin hingegen schon: Damit seien ,die Berliner Nazis‘ begnadigt und dürften in ein paar Jahren wieder ,fackelschwingend mitparadieren‘ an Pfingsten in Coburg. Für die Antifa Freiburg hat der AHCC eine Kehrtwende vollzogen, habe er doch die ,Nichtwahl‘ seines eigenen Antrags empfohlen. Und damit auch den Verbleib der Landsmannschaft Thuringia Berlin im Dachverband.“