Tief im Hotzenwald, am Südrand des Schwarzwalds, liegt Rickenbach. Ein Dorf mit 4.000 EinwohnerInnen, das allenfalls durch seinen Bürgermeister Norbert Moosmann zu etwas Bekanntheit gelangte.
Der Hochstapler wickelte die HotzenwäldlerInnen um den Finger, wurde 2007 zum Bürgermeister gewählt, fingierte 2011 mit seinem Lebenspartner einen Brandanschlag auf sich selbst und wurde deswegen 2012 verurteilt. Für ihre Blauäugigkeit empfinden die Menschen in Rickenbach noch heute Scham.
Von Rickenbach etwas mehr als zwei Kilometer und 150 Höhenmeter entfernt liegt Altenschwand, ein eingemeindeter Ortsteil. Noch einmal zwei Kilometer und etliche Höhenmeter weiter am Waldrand liegt das Hotzenwaldhaus, in dem deutsche Christen Weihnachten feiern. Nebenan ist der Ort, an dem Rickenbach Geflüchtete unterbringt.
Hier wurde Mahdi Bin Nasr am 23. Dezember 2023 ermordet, ohne dass sein Tod irgendwem auffiel. Monatelang. Weggeschafft, die Knochen gebrochen und zerlegt wie Wild, in Stacheldraht gewickelt und im Rhein versenkt. Die Polizei hat die Patronen in der Blutlache übersehen. Monatelang.
Der Nazichrist Patrick Eichelberg aus Maulburg hat die Tat gestanden, das Urteil des Landgerichts Waldshut-Tiengen vom 25. November lautete sechs Jahre und 10 Monate Haft. Das Motiv wurde vor Gericht nicht geklärt, auch nicht, ob sein Sohn an dem Mord beteiligt war. Es hieß, dass es ohne Geständnis keine Aufklärung gegeben hätte – die Unfähigkeit der Strafermittlungsbehörden wirkt strafmildernd. Die Nebenklage hat mittlerweile Revision gegen das Skandalurteil eingelegt.
Das Urteil von Richter Martin Hauser geht zurück auf einen infamen Deal, einem Skandal mit Ansage. Hauser zeigte nach der Kritik keine Reue, vielmehr griff er die Presse frontal an, namentlich die Berichterstattung der Badischen Zeitung: „Der Richter räumte bei der Urteilsverkündung aber auch ein, dass der Deal ,aus heutiger Sicht ein Fehler‘ gewesen sei.“ Dank dieses „Fehlers“ könnte Patrick Eichelberg – sollte der BGH die Revision verwerfen und bei guter Führung – schon 2029 als Rickenbacker Bürgermeister kandidieren.
Die Schwester des Opfers wurde von Richter Hauser so mies behandelt, wie ihr Bruder von ihm diffamiert wurde. Weder Eichelbergs christlicher Fundamentalismus noch seine Islamfeindlichkeit wurde analysiert. Weder seine faschistische Gesinnung noch seine Waffen- und Gewaltaffinität wurde untersucht. Für ein Geständnis des Vaters wurde die Anklage von Mord auf Totschlag reduziert und der Sohn geschont. Der hatte das Familientreffen am Waldrand von Rickenbach mit den Worten verlassen: „Wir müssen was regeln.“