Samstag, 24.05.2025

Es sind harte Zeiten für den AfD-Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich, dem nach der VS-Einstufung der Rauswurf aus der AfD droht, wie Der Westen am 22. Mai schrieb:
„Um das Parteiausschluss-Verfahren gegen den Dortmunder weiterzuführen, das seit Juni 2024 läuft, soll der Landesvorstand demnach ein Anwaltsbudget in Höhe von 10.000 Euro freigegeben haben. Pikanterweise soll sich der Vorstand dabei auch auf das Verfassungsschutz-Gutachten berufen, in dem Helferich 40-mal vorkommt. Er ist der AfD-Politiker mit den meisten Erwähnungen in dem Gutachten. Helferich werden Kontakte zu rechtsextremen Vorfeldorganisationen sowie abwertende Kommentare über Muslime und Zuwanderer zu Last gelegt.“
Ausgerechnet in dieser diffizilen Situation hat Der Spiegel am 23. Mai den Artikel „Matthias Helferich: E-Mails über Rassenlehre und Gewaltfantasien belasten AfD-Abgeordneten schwer“ veröffentlicht:
„SPIEGEL-Recherchen legen nahe, dass »das freundliche Gesicht des NS« kein Ausrutscher war, sondern dass er Vertrauten gegenüber immer wieder sein rechtsextremes Weltbild propagierte. Der SPIEGEL hat E-Mails, Fotos und Dokumente von 2014 bis 2016 aus Helferichs Zeit bei der Bonner Burschenschaft Frankonia auswerten können.
Außerdem liegen Tausende Nachrichten ab August 2024 aus einer Chatgruppe vor. Darin ist ein AfD-Mitglied namens Robert H. aktiv, der Helferich dort als seinen »Arbeitgeber« bezeichnet.
Zahlreiche der Nachrichten sind rassistisch und menschenverachtend. Immer wieder geht es um den Nationalsozialismus. Die Nachrichten bieten einen ungefilterten Einblick in die Art, wie in rechtsextremen Kreisen und der AfD zum Teil gedacht und gesprochen wird.“

In dem Spiegel-Artikel werden E-Mails zitiert, die Helferich vor seinem Ausschluss aus der „Burschenschaft Frankonia Bonn“ im Dezember 2021 an seine „Bundesbrüder“ verschickte. Darunter befindet sich eine Mail mit dem Betreff „Schwarzer Orden feiert Advent“ vom 27. November 2015, die mit einem gesegneten „Heil euch, ihr Lieben!“ beginnt und mit deutscher Dichtkunst endet:
„Advent, Advent, ein Asylantenheim brennt.
Erst eins, dann zwei, dann drei, dann vier,
dann steht der Helferich vor der Reichstagstür.
Und wenn das Fünfte brennt, hast du die Revolution verpennt!“

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