Vom 11. bis 15. Juni 2025 plant die „Deutsche Burschenschaft“ ihren „Burschentag“ in Eisenach. Wir veröffentlichen vorab das Protokoll als PDF des „Burschentags“ 2024, bei dem Vertreter von 88 „Burschenschaften“ anwesend waren.
In dem Protokoll lässt sich nachlesen, welche Turbulenzen der Brandanschlag auf die designierte vorsitzende „Burschenschaft Arminia zu Leipzig und Dresden“ auslöste. Nach dem Rückzug der „Arminen“ übernahm die vorherige vorsitzende „Burschenschaft Cimbria München“ für ein weiteres halbes Jahr den Vorsitz und erstellte auch noch das Protokoll des „Burschentags“.
Zur „Wahl der Vorsitzenden der Deutschen Burschenschaft für das verbliebene Geschäftsjahr 2024“ heißt es:
„Die Münchener B! Cimbria steht für den Rest des Geschäftsjahres 2023 nicht mehr als Vorsitzende zur Verfügung. Die Leipziger B! Germania schlägt das Schwarz-Weiß-Rote Kartell vor. Ein Vertreter der Hamburger B! Germania lehnt mit Verweis auf die Personalsituation ab. […]
Die Münsterer B! Frankonia schlägt die B! Saxo-Silesia Freiburg vor. Diese erklärt sich bereit, zusätzlich zum verbleibenden Geschäftsjahr 2024 auch für das kommende Geschäftsjahr 2025 zu übernehmen.
Geschäftsordnungsantrag Vbr. Rausch (Rechtsaussschuss): ,Die Tagesordnungspunkte 4 und 11 zu den Wahlen des Vorsitzes für die Geschäftsjahre 2024 und 2025 sollen verbunden werden.‘ Vbr. Schwarz (B! Thuringia Braunschweig) bittet um Ablehnung des Antrages. Bei 15 Gegenstimmen ist der Antrag angenommen. […]
Die B! Teutonia Wien erfragt bei der B! Saxo-Silesia, ob Sicherheitsbedenken bezüglich der Übernahme des DB-Vorsitzes bestünden. Diese entgegnet, dass Sicherheitsvorkehrungen getroffen werden.
Die B! Saxo-Silesia Freiburg wird bei 0 Gegenstimmen und 7 Enthaltungen zum Vorsitz der Deutschen Burschenschaft für das verbleibende und kommende Geschäftsjahr 2025 gewählt und nimmt die Wahl an.“
Um den Chefredakteursposten der Verbandszeitschrift „Burschenschaftliche Blätter gab es eine Kampfabstimmung. Der ehemalige „Schriftleiter“
Norbert Weidner unterlag mit 23 zu 56 Stimmen Kevin Dorow.
Es gibt gute Neuigkeiten vom DB-Archiv, das nach über 60 Jahren aus dem Bundesarchiv ausziehen musste: keine. Also bis auf die Auswirkungen unserer Recherche: „Leider mussten wir die Wiener Lösung zum Jahresende aus Bestandsschutzgründen fallen lassen, weil linksextremistische Kreise Kenntnis von diesem Standort erhalten
hatten und mit Anschlägen drohten.“
Die DB wollte weiter im Privatbesitz des Archivs bleiben, was für das Bundesarchiv inakzeptabel war, denn „die dort Verantwortlichen [beharrten] ultimativ auf der Verstaatlichung unserer Bestände und verdeutlichten auf vielerlei Art und Weise, dass eine weitere Zusammenarbeit mit der GfbG nicht mehr erwünscht sei.“
Aus den Augen, aus dem Sinn: „Mit dem Auszug aus dem Bundesarchiv haben wir vorerst die unmittelbare Anbindung an den wissenschaftlichen Betrieb verloren. Das machte sich schon in diesem Jahr bei der Zahl der deutlich zurückgegangenen Benutzeranfragen bemerkbar. Überhaupt ist unter den derzeitigen Bedingungen ein geregelter Archivbetrieb kaum möglich, allein schon, weil uns kein Lesesaal mehr vor Ort zur Verfügung steht. Unsere in Umzugskartons eingelagerte Bücherei ist gegenwärtig nicht nutzbar, das gilt auch für das noch nicht erschlossene Archivgut ab dem Jahr 1962.“
Beim „Tätigkeitsbericht des burschenschaftlichen Vereins für nationale Minderheiten- und Volksgruppenrechte in Europa e.V.“ referierte Bruno Burchhart über den „volkstumsbezogenen
Vaterlandsbegriff. Es gebe viele deutsche Minderheiten im europäischen Ausland: […]
Deutsche siedeln in der Mehrheit der Staaten Europas und bilden somit die größte autochthone Minderheit in Europa. […] Bekanntlich gibt es solche deutschen Minderheiten in den Staaten Belgien (Eupen-Malmedy), Dänemark (Nordschleswig), Frankreich (Elsaß), Italien (Südtirol u. Sprachinseln), Kroatien (hpts. Esseg, u.a.), Polen (Schlesien, usw.), Rumänien (Siebenbürgen, u.a.),
Serbien (Woiwodina), Slowakei (Karpatendeutsche), Slowenien (Sloweniendeutsche), Tschechien (Sudetendeutsche), Ukraine (Ukrainedeutsche), Ungarn
(Ungarndeutsche).“
Es wurde viel über die Einführung der Pflichtmensur diskutiert. Und wehe denen, die nicht dafür waren:
„Während der Abstimmung über die Einführung der Pflichtmensur wurden Fotos von den Gegenstimmen aufgenommen. Die Vorsitzende befiehlt die umgehende Löschung derselben.“