Stoppt die Rechten hat am 14. November 2025 unseren Text „CC-Landser publiziert im DB-Magazin“ vom 13. November zu Nils Wegner aufgegriffen. Wir haben die Recherche in Rahmen unserer Kampagne gegen den CC 2025 veröffentlicht, schließlich ist Wegner „Alter Herr“ der „Landsmannschaft Darmstadtia Gießen“ im „Coburger Convent“ (CC) und hat dennoch 2024 einen extrem frauenfeindlichen Text in den „Burschenschaftlichen Blättern“ veröffentlicht, der Verbandszeitung der „Deutschen Burschenschaft“ (DB).
Aber es gibt auch eine andere Lesart. Denn aus österreichischer Sicht ist vermutlich Nils Wegners Tätigkeit für den „Ares-Verlag“ die zentrale Erkenntnis der Recherche. Denn mit dem Text wird Wegners Pseudonym „Werner Gut“ aufgedeckt: „Die pseudonyme Arbeit ist ein besonderer Wunsch Mag. Dvorak-Stockers, der auszuschließen sucht, daß politisch eher mittig liegende Autoren des Stocker-Verlags sich von einem Nils Wegner mit einschlägigen Google-Suchergebnissen als Lektor bzw. Projektkoordinator abschrecken lassen könnten.“
Wolfgang Dvorak-Stocker ist „Alter Herr“ der verbandsfreien „Burschenschaft Germania Salzburg“. Gegründet wurde der „Ares-Verlag“ 2005 von Dvorak-Stocker für das rechtsradikale Verlagsprogramm des „Leopold Stocker Verlags“. Für den „Ares-Verlag“ wurde das Wort „einschlägig“ in den deutschen Sprachschatz aufgenommen.
Wolfgang Dvorak-Stocker und seinem Stocker-Verlag wurde am 11. November 2025 im österreichischen Parlament der „Dinghofer-Preis“ verliehen. Der Standard schreibt: „,Zensur und Ideologisierung – die Freiheit in Gefahr!‘ war das Motto des diesjährigen Dinghofer-Symposiums. Alle anderen Fraktionen waren gegen diese FPÖ-nahe und nach einem Nationalsozialisten benannte Veranstaltung im Hohen Haus. Die Jüdische österreichische Hochschülerschaft und SPÖ-Jugendorganisationen protestieren vor dem Parlament, der Grünen-Abgeordnete Lukas Hammer direkt vor dem Saal. Die Katholische Aktion forderte vergebens die Absage durch Nationalratspräsident Walter Rosenkranz (FPÖ).“
Benannt ist der Preis nach dem Antisemiten und Nationalsozialisten Franz Dinghofer, „Alter Herr“ des „Vereins Oberösterreichischer und Salzburger Studenten Graz“ im „Waidhofener Verband“ (der späteren „Burschenschaft Ostmark Graz“). Der zweite Preisträger ist der Biochemiker Gunther Gotthard Pendl, Sohn des 2021 gestorbenen Gerhard Pendl, beide „Alte Herren“ der „Burschenschaft der Oberösterreicher Germanen“ in der „Deutschen Burschenschaft“. Verliehen wurde er in Anwesenheit des FPÖ-Nationalratspräsidenten Walter Rosenkranz, „Alter Herr“ der „Burschenschaft Libertas Wien“ in der „Deutschen Burschenschaft“.
Während „Werner Gut“ gegenüber Dvorak-Stockers Autoren das unbeschriebene Blatt spielte, hetzte Nils Wegner wortgewaltig in der Nazizeitung „Sezession“. Stoppt die Rechten nennt Beispiele:
„In „Rechte Dissidenz in den USA“ (,Sezession‘ 69/2015) behandelt er die US-amerikanische ,alternative right‘. Der Historiker und Publizist Volker Weiß zitiert diesen Artikel in seiner Analyse ,Faschisten von heute?‘ (16.10.17, S. 7) als Beispiel für neurechte Deutungen der internationalen extremen Rechten. Nah an der politischen Praxis der Rechtsextremen liegt Wegners Aufsatz ,Meme: kognitive Biowaffen im Informationskrieg?‘ (,Sezession‘ 77/2017), worin er eine Art Gebrauchsanleitung für den Einsatz von Memes im rechtsextremen Kulturkampf liefert.
Auch abseits von Schnellroda agiert Wegner als Ideologe der Neuen Rechten. Sein Blog und Podcast ,AltWriteWegner‘ tragen den Untertitel ,Komfortzonen zu Kampfzonen‘ und versammelt Texte und Gespräche zu Themen wie ,Neue Rechte‘, ,Klassenstandpunkte‘ oder rechtsextreme Popkultur.“
Bereits 2016 biederte sich Nils Wegner Alex Marlow von „Breitbart“ für den Fall an, dass die US-Hetzseite nach Europa expandieren sollte:
„Dear Mr Marlow,
please excuse my undemanded approach. Chris Tomlinson was kind enough to provide me with your mail address.
I guess you have already started sending away for info about the news media landscape over here in Germany.
Anyway, since I’m eagerly awaiting the expansion of Breitbart News in Europe, if I can be of any help, I’d love to devise a flush assessment of the current situation in Germany, especially regarding the rather dissident media outlets.
I for one earned my tuition fees writing for Junge Freiheit weekly newspaper (jungefreiheit.de) and am now working full-time for Antaios publishing house (antaios.de) and the bi-monthly metapolitical magazine Sezession (sezession.de), occasionally covering the AltRight. The last nine years of such work gave me quite an in-depth look into the matter, so I hope I can be of help to supplement the German counter-public with Breitbart News.
I would be most happy to hear from you regarding this matter!
With best regards,
Nils Wegner“.
Nils Wegner betreibt seit vielen Jahren aktive Vernetzungsarbeit für die „Identitären“-nahe US-amerikanische „AltRight“-Nazibewegung. So bot er 2021 dem belgischen Naziautor Robert Steuckers in einer Mail mit dem Betreff „Mitarbeit am ,RADIX Journal‘“ an, dessen Texte in dem Blog des US-amerikanischen Naziaktivisten Richard Spencer zu publizieren:
„Sehr geehrter Herr Steuckers,
nun komme ich endlich dazu, mich bei Ihnen zu melden.
Mein Anliegen ist grundsätzlich ein recht einfaches: Da ich seit einigen Jahren immer wieder sporadisch mit Richard Spencer zusammenarbeite und auch kleine Arbeiten am Blog seines RADIX Journal vornehme, könnte ich bei Gelegenheit gern Texte von Ihnen für eine Verbreitung im englischsprachigen Raum entgegennehmen bzw. auch übersetzen, sofern Sie dies nicht selbst erledigen möchten.
Spencer selbst hat sich bereits interessiert gezeigt; soweit ich von ihm weiß, hatten Sie beide auch in der Vergangenheit schon mehrfach Kontakt.
Geben Sie mir gern jederzeit Bescheid, was Sie von diesem Vorschlag halten.
Beste Grüße und noch ein schönes restliches Wochenende,
Nils Wegner“.