Am 1. Mai 2007 beteiligten sich in Freiburg über 1.000 Menschen an der 6. Love or Hate-Parade. Neben grundsätzlicher Kapitalismuskritik war auch die unsoziale Politik der Stadt Freiburg Thema der Parade. Die Stadtverwaltung versuchte diese Kritik durch unhaltbare Auflagen wie einem Demonstrationsverbot nach Einbruch der Dunkelheit und einem Verbot des Mitführens einer Lautsprecheranlage mundtot zu machen.
Die Polizei errichtete in einem Radius von 70 km zahlreiche Straßensperren in und um Freiburg, um anreisende DemonstrantInnen zu schikanieren und einzuschüchtern. Willkürlich und ohne Rechtsgrundlage wurden Beschlagnahmungen angedroht. Einigen Fahrzeugen wurde die Fahrt in die Freiburger Innenstadt verwehrt. Später wurden grundlos DemonstrantInnen in Gewahrsam genommen.
Die OrganisatorInnen der Demonstration hatten im Vorfeld bewusst deeskaliert, indem die Route der Parade bekannt gegeben und ein Stadtrat als Vermittlungsperson eingeschaltet wurde. Dadurch konnte am Tag der Parade zügig eine Einigung über die Route mit der Polizei erzielt werden und einem friedlichen Verlauf der politischen Versammlung stand eigentlich nichts mehr im Wege.
Vor der Universitätsbibliothek wurde die Demonstration von der Polizei wegen der Auflagen der Stadtverwaltung gestoppt und gekesselt. Der Leiter des Amtes für öffentliche Ordnung, Walter Rubsamen, weigerte sich trotz seiner Anwesenheit im Polizeirevier Süd, mit der Vermittlungsperson zu sprechen. Dadurch war es nicht möglich, über die Auflagen der Stadtverwaltung zu verhandeln und die Polizei zwang letztendlich die Parade auf dem kürzesten Weg zurück zu ihrem Startpunkt im Grün.
Die Stadtverwaltung hat mit diesen versammlungsfeindlichen Entscheidungen gezeigt, dass sie keine öffentliche Kritik an ihrer Politik der Sozialkürzungen und Repression duldet. Statt mit Argumenten zu überzeugen, versucht die Stadt Freiburg kritische Stimmen zu ersticken. Wir aber werden weiter gegen Staat und Kapital und für eine Welt des Friedens und der Freiheit kämpfen.
Autonome Antifa Freiburg