Das NPD-Mitglied Marcus Michelberger wohnt in Freiburg-Hochdorf und arbeitet als Krankenpfleger auf der Intensivstation des Neurozentrums der Uniklinik Freiburg. Michelberger sieht sich selbst als „rassistischen Außenseiter der Gesellschaft“ und geißelt die „volksverachtende Grundeinstellung der Freiburger Etablierten und deren Bürger“. Zwar verteilte Michelberger NPD-Flugblätter in St. Georgen als er noch auf dem Vauban-Gelände wohnte, doch er klagt, dass „Propaganda in dieser Multi-Kulti-Stadt kaum möglich [ist]. Das wäre aber dringend nötig, um mehr Mitglieder werben zu können.“ Da die Gaststätte „Türmle“ in Zähringen nach einer antifaschistischen Intervention im April 2007 nicht mehr für Naziveranstaltungen zur Verfügung steht, will Michelberger sich wegen neuer Räumlichkeiten „mal in Hochdorf umhören“.
Marcus Michelberger wurde auf einer Studentenparty auf seine „‚Thor Steinar‘-Klamotten angesprochen und als Neonazi, Chauvinist und Ewiggestriger bezeichnet“. Die „linken Idioten […] versuchten immer wieder auf den ganzen Schuldkult auszuweichen, der leider immer noch allzu fest in den Köpfen der meisten Leute verankert ist.“ Michelberger spricht von „ausländischem Gesocks“ und „ausländischem Pack“, das sich „nur Leistungen erschleichen will“. Man könne „sich als deutscher Bürger nachts kaum noch in Bezirke wie Landwasser und Haslach trauen, ohne zumindest angepöbelt zu werden“.
Dabei ist Haslach doch Freiburgs Nazihochburg, wo zum Beispiel Michelbergers Parteikamerad Michael Dilger wohnt. Von hier betreibt auch Sebastian Tiedicke die Naziseite „Der völkische Oppositionelle“. Tiedicke posiert auf seinen Seiten mit einem Gewehr, gibt freimütig seine Identität in einschlägigen Naziforen bekannt, grüßt „den JN-Stützpunkt Berlin Marzahn-Hellerdorf, die DS in Riesa“ (Deutsche Stimme, NPD-Parteizeitung) und zeigt eindeutige Nazisymbole. Von den Reichskriegsflaggen und den dazugehörigen antisemitischen Saufgelagen in Haslach ganz zu schweigen.
Marcus Michelberger war als einer von 62 Delegierten auf dem Landesparteitag der NPD 2006 in Villingen-Schweningen. Nüchtern stellte er fest, dass „innerparteilich noch Unstimmigkeiten herrschen. Das gehört eliminiert.“ Er versucht seine Gesinnung nicht zu verstecken: „Ich bin stolz darauf ein Deutscher und ein Gegner des US-Imperialismus und des EU-Wahnsinns zu sein! Auch wenn die NPD verboten werden sollte, wird der nationale Widerstand niemals sterben.“ Nazis wie Marcus Michelberger müssen konsequent aus der Gesellschaft ausgeschlossen werden. Für Nazis keine Wohnung, keine Arbeit, keinen Alltag: Nazis raus!
Autonome Antifa Freiburg
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