Seit Jahren haben die Strassenpunx keine Perspektive in Freiburg. Ihr Kampf für einen selbstverwalteten Wagenplatz wird von der Stadtverwaltung ignoriert und von der Polizei unterdrückt. Die derzeitige Lage erinnert fatal an die Situation der Schattenparker auf der Suche nach einem neuen Platz vor über zwei Jahren. Ihre Wägen — und damit ihre Wohnungen — wurden beschlagnahmt und die Schattenparker sollten auf den Eselswinkel gezwungen werden. Aus diesem Grund erließ die Stadt einen ausschließlich politisch motivierten Zuzugsstopp für den Wagenplatz Eselswinkel.
Daraufhin besetzten die Strassenpunx, die eigentlich auf den Eselswinkel wollten, den Wagenplatz Ponyhof neben dem Eselswinkel. Die Geschichte ist bekannt: Oberbürgermeister Salomon forderte im Gemeinderat den Einsatz der „Seuchenpolizei“ gegen die Strassenpunx und die Polizei verstand dies als Plazet für harte Repression. Die Strassenpunx wurden geräumt, ihre Wägen verschrottet und ihre Habseligkeiten weggeworfen. Anschließend wollte die Stadt die von ihr wohnungslos gemachten WagenbewohnerInnen in Obdachlosenunterkünfte abschieben, um sie durch Demütigungen zu disziplinieren.
Die Schattenparker durften nach jahrelangem Kampf auf dem Ponyhof und dem angrenzenden Himmelfall bleiben, während die Strassenpunx lebensgefährlichen Angriffen ausgesetzt waren, ihre Besetzungen wurden wieder und wieder geräumt, Antirepressionsdemos wurden von Repression erstickt. Die beschlagnahmten Wägen wurden mehrmals aufgebrochen und geplündert, ohne dass die Stadt Entschädigung geleistet hätte. Doch die Punx besetzten weiter.
Bei der Sitzung des Sozialausschusses des Gemeinderats vom 28.02.2008 wurde endlich die Aufhebung des Zuzugsstopps für den Eselswinkel bekannt gegeben. Die Strassenpunx wollen nach wie vor auf den Wagenplatz ziehen und die jetzigen BewohnerInnen begrüßen den Zuzug. Wir wünschen den neuen und alten BewohnerInnen des Eselswinkels Mut und Solidarität in dieser kalten Zeit.
Autonome Antifa Freiburg