Der Pfingstmontag 2024 in Coburg war mal wieder turbulent. Es gab einen Farbanschlag auf das „Ehrenmal“ im Coburger Hofgarten und einen Buttersäure-Anschlag auf den „Coburger Convent“ – irgendwie charmant. Während des „Kommerses“ im „Festzelt“ am Anger roch es, als hätten sich alle rund eintausend „Landsmannschafter“ und „Turnerschafter“ gleichzeitig übergeben. Die diesjährige Rede des Coburger Oberbürgermeisters Dominik Sauerteig, selbst „Alter Herr“ der „Schülerverbindung Ernestina zu Coburg“, harmonierte perfekt mit dem Ambiente.
Dieses Jahr fuhren weniger Korporierte „ins Land der Franken“ als im Vorjahr. Da zudem die Anzahl der Fackeln und Fackelträger – wer eine Fackel tragen wollte, sollte während des Zeltbesäufnisses nüchtern bleiben – per Demonstrationsauflage reduziert wurden, fiel der Fackelmarsch erheblich dunkler aus als in den letzten Jahren. Der antifaschistische Protest übertönte die CC-Rede auf dem Marktplatz teils deutlich.
Neuer „Kongressbeauftragter“ ist der Schollmeyer-Adlatus Andreas „Andy“ Grosch ebenfalls von der „Turnerschaft Munichia Bayreuth“. Grosch wohnt in Neustadt bei Coburg und ist Pressesprecher des Landratsamts Lichtenfels. Nachdem Grosch CC-Sprecher des „Präsidialjahrs“ 2014/2015 war, versuchte ihn Schollmeyer gegen zum Teil erheblichen Widerstand als Funktionär im Verband zu installieren. Nun konnte sich Schollmeyer offenbar durchsetzen, aber wer will schon auch sonst seinen Job?
Auf dem „Generalconvent“ des CC wurde die Drohung mit Sanktionen gegen die „Landsmannschaft Thuringia Berlin“ beschlossen. Die Sanktionen reichen bis zum Ausschluss aus dem Dachverband, sollte die „Thuringia“ nicht binnen eines halben Jahres von selbst aus dem „Coburger Convent“ austreten. Offenbar haben viele „Alte Herren“ Angst vor einer möglichen VS-Beobachtung eines CC-Bundes. Dies führte nun zu entsprechenden internen Distanzierungen von der Nazilandsmannschaft.